Altmärkischer Geschichtsverein
altmarkgeschichte
 

Herbsttagung 2010





Die Herbsttagung 2010 fand am Sonnabend, d. 30. Oktober wie üblich in der Gaststätte Eisen-Carl in der Salzwedeler Neutorstraße statt. Am Vormittag standen zwei Vorträge auf dem Programm. Nachmittags erfolgte die Besichtigung des ehemaligen Franziskanerklosters in dem heute Rathaus und Stadtarchiv untergebracht sind. Beim Vormittagsprogramm wurden aus organisatorischen Gründen die Vorträge entgegen dem ursprünglichen Plan in der Reihenfolge getauscht.

Anfangs referierte nun Herr Udo Mammen aus Halberstadt über ein personengeschichtliches Thema. Er sprach über „Ludolf Parisius (1827-1900) – Jurist, Publizist, liberaler Politiker und Heimatforscher“. Udo Mammen würdigte Leben und Wirken des in Gardelegen geborenen Ludolf Parisius. Der Referent ging auf die wichtigen biographischen Daten und Ereignisse von Parisius ein und charakterisierte ihn als Juristen, Politiker und Heimatforscher. Besonders seine Volksliedersammlung und die „Bilder aus der Altmark“ verliehen seinem Namen auch später noch eine besondere Bedeutung.

Der zweite Vortrag widmete sich einem bildkundlichen Überblicksthema. Frau Dr. Iris Berndt aus Potsdam referierte über: „Die Altmark in ihren künstlerischen Darstellungen. Selbstdarstellung und Außenwahrnehmung einer Kulturlandschaft von den Anfängen bis zur Moderne.“ Frau Dr. Behrendt konstatierte, ausgehend von ihrer 2007 im Lukas-Verlag erschienenen Arbeit: „Brandenburg im Bild der Druckgraphik 1550-1850“, bei der sie sich auf die Provinz Brandenburg konzentriert hatte, ein Desiderat, was die systematische Erfassung der historischen Ansichten für die Altmark betrifft. In ihrem Vortrag stellte sie exemplarisch verschiedene Formen und Gattungen künstlerischer Abbildungen aus unterschiedlichen Orten der Altmark vor. Dazu gehörte die erste bekannte symbolische Stadtansicht von Salzwedel aus dem Jahre 1492 ebenso wie die bekannte Gesamtabbildung Tangermündes in Merians Topographie aus dem Jahre 1652. Die ersten aussagekräftigen Stadtpläne des 18. Jahrhunderts fanden Erwähnung, wie auch dann aus dem 19. Jahrhundert Belege für Architekturbilder, die einzelne prägende Gebäude der altmärkischen Städte zeigten, darunter auch das Tangermünder Tor in Stendal. Weiterhin skizzierte die Referentin das Schaffen einzelner Künstler, die sich um die Abbildung altmärkischer Landschaft und altmärkischer Orte verdient gemacht hatten.

Frau Dr. Berndt schloss ihren Vortrag mit der Hoffnung, dass eine umfassende Dokumentation altmärkischer Ortsansichten in absehbarer Zeit erfolgen könnte, wozu sie gern ihre Hilfe anbot.

Nach der anschließenden Pause und der Einnahme des Mittagessens fand dann die Besichtigung des ehemaligen Franziskanerklosters mit Rathaus, Stadtarchiv und Klosterkirche, der heute sogenannten Mönchskirche, statt. Sachkundiger Führer war Stadtarchivar Steffen Langusch, der an dieser Stelle nicht nur seine Arbeitsstelle vorstellen konnte, sondern vielmehr einen Überblick zu den Baulichkeiten und ihren historischen Bezügen gab. Anschließend endete der Tag mit dem traditionellen Kaffeetrinken im Café Kruse.