altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





NN von Rossow

Sterbedatum:
00.00.0000
Konfession:
evangelisch
Ort:
Rohrbeck
Standort:
Kirche
GPS:
11.876432 - 52.770457

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein wurde mit grauer Farbe übertüncht. Die Sterbedaten sind im Textfeld nicht eingearbeitet worden.

Dekor:
In der oberen Hälfte ist das Relief eines knienden Ritters vor einem Kruzifix zu sehen. Unter dem Kruzifix steht das Wappen der Familien von Rossow (Schild: in Viertel geteilt; Helm: Flügelpaar). Die Umrahmung wird durch eine Arkade gebildet. In den oberen Ecken sind zwei Figuren mit verschränkten Armen angeordnet. Die Mitte der Wölbung ist mit einem Engelskopf über einem Flügelpaar dekoriert. Unter dem Relief befindet sich eine mit Zweigwerk umrandete Kartusche, die den Leichentext mit erhabener Schrift enthält. Darunter ist Sandsteinmaterial für einen 4½ Zeilen langen Text stehen gelassen worden. Lediglich in der oberen Zeile wurde der erhabene Buchstabe A für das Sterbedatum (ANNO …) ausgearbeitet.

Inschrift
im Relief:

CHRISTVS ∙ MIN ∙ LEBE
NT ∙ STERBEN ∙ IST ∙ MIN ∙ GEW
IN ∙ ZV ∙ PHILIP : AM ∙ 4 ∙

Kartusche:
VNSER ∙ HVLFFE ∙ STEHET ∙ IM ∙
NAMEN ∙ DES ∙ HERNN ∙ DER ∙
GEMACHT ∙ HAT ∙ HIMMEL ∙ VND
∙ ERDENN ∙ DER ∙ LXXIII ∙
∙ PSALM ∙

Textfeld:
A…

Anmerkung:
Das Epitaph wird genannt in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 273: „Grabsteine. In der Wand auf der Süd = und Nordseite eingelassen. Sandstein. 4. h 1,20 m, br 55 cm. Relieffigur eines Ritters der vor einem Kruzifix kniet. Von der Inschrift in römischer Kapitale ist noch zu lesen: (…). Namen und Todesdatum des Verstorbenen ist nicht ausgefüllt, Wappen von Rossow. Erste Hälfte 16. Jahrhundert.
Vgl. Enders „Die Altmark“, S. 736: „1522 wurden für Claus Rossows Frau Elisabeth sein Wohnhof und alle Lehngüter, Zinsen und Renten in Rohrbeck bestimmt. Wollten seine Erben sie aber aus den Gütern kaufen, sollten sie ihr 400 fl (Gulden, F. M.) bar in einer Summe geben und einen Kossätenhof, auf dem jetzt Andreas Schult wohnte, zum Wohnhof auf Lebenszeit geben. Hier kam zum Abkauf der Witwe der Auskauf eines Kossätenhofs als Witwensitz.“ Den hier genannten Eheleuten könnte die Grabplatte angedacht gewesen sein.

Lage:
Die Grabplatte wurde innerhalb der Kirche im östlichen Bereich der Südwand des Schiffes in großer Höhe über dem Fußboden eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018