altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Hans Jacob von Rohtt

Gutsherr

Sterbedatum:
22.03.1717
Konfession:
evangelisch
Ort:
Buch
Standort:
Kirche
GPS:
11.949769 - 52.486854

Beschreibung
Zustand
:
Die Grabplatte aus Sandstein ist bis auf wenige Blessuren am Rand vollständig erhalten.

Dekor:
Der Grabstein besitzt eine vertiefte Inschrift. In den Ecken stehen vier Wappen mit Namenskartuschen (links oben: „D. v. Roht“ – gespaltener Schild, links Einhorn, rechts zwei Querbalken, ein Einhorn als Helmzier; rechts oben: „D. v. Brunnen“ – Schrägbalken mit drei Bärenköpfen im Schild, steigender Bär vor drei Straußenfeder als Helmschmuck; links unten: „D. v. Roht“, rechts unten: „D. v. Bristen“ – Anker zwischen zwei Rosen im Schild, zwei mit Rosen dekorierte Pfähle dazwischen ein Hut als Helmzier)

Inschrift:
Hier ruhet in Gott
der Wohlgebohrne Herr Herr Hanß Jacob von Roht
ErbHerr auff Köckte und Osthären
der
Anno 1655 d. 31 January auff diese Welt gebohren
sein Leben Christlich Friedlich und woll geführt
und Anno 1717 d. 22 Marty abens um 10 uhr
im Herrn sanft und seelig beschlossen
er erwartet der Frölichen aufferstehung
zum ewigen leben
und ruffet der nachwelt gleichsam zu
Hier lieg ich in Jesus hände
bin mit erden zu gedeckt
Ruhe biß an der welt ende
bleib von unglick ungeschreckt

Anmerkung:
Erwähnung findet die Grabplatte bei Hossfeld/Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 42: „11. Grabstein des Hans Jacob von Roth, † 1711. h ca. 2 m Im Fußboden. In vertiefter Fraktur: (…).“ Das Sterbejahr ist falsch angegeben worden. Eine vollständige Wiedergabe der Inschrift war dem Autor vermutlich aufgrund der damaligen Lage des Grabsteins nicht möglich.
In der Beschreibung des Bestandes des Gutsarchives Köckte (Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Standort Wernigerode, Bestand H 126) befindet sich eine Zusammenfassung der Geschichte des Gutes Köckte: „Ursprünglicher Besitzer des Rittergutes Köckte (Kökte) war die 1618 ausgestorbene Familie von Köckte. Sie besaß im Kreis Stendal Güter in Arneburg (1430), Bölsdorf (1414), Dahrenstedt (1512), Demker (1375), Grobleben (1414), Hüselitz (1375), Köckte (1340), Langensalzwedel (1578) und Tangermünde (1430, 1512). Köckte wird im Jahr 1340, 1414 und 1511 erwähnt. Die Familie Köckte hatte zeitweise das Vogteiamt und die Hofrichterstelle in Tangermünde inne. Zudem besaß sie einen freien Lehnhof und ein Burglehen vor der Neustadt von Tangermünde sowie das Dorf Langensalzwedel mit der hohen und niederen Gerichtsbarkeit. Schon 1614, als Henning von Köckte ohne Erben verstorben war, wurde der Oberjägermeister Hans Jakob von Roth (Rohtt) nicht nur mit Langensalzwedel und dem Burglehenshaus in Tangermünde belehnt, sondern erhielt auch die Anwartschaft auf Köckte. Letzter Vertreter dieses altmärkischen Geschlechtes derer von Köckte war Jahn von Köckte.
Hans Jakob von Roth-Holzschwang wurde am 30. Dezember 1618 mit dem Rittergut und der Feldmark Köckte durch Kurfüst Johann Siegmund von Brandenburg belehnt. Bedeutende Vertreter dieser Familie waren Kardinal Franz Konrad von Rodt (Roth), als Bischof von Konstanz und Freiherr Maximilian von Rodt (Roth), ebenfalls Bischof von Konstanz. Die Familie von Roth hatte das Rittergut Köckte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts inne. ...“
Der Verstorbene (Enkelsohn des Oberjägermeisters) wurde 1655 als Sohn des Hans Christian von Roth auf Köckte und dessen Ehefrau Sibylla Sophie von Briest geboren. 1681 ging er in Lentzke bei Fehrbellin/Ostprignitz die Ehe mit Anna Agnes von Brunn (* 8. November 1662 † Ribbeck 16. März 1743), einer Tochter des Caspar Albrecht von Brunn und Agnes Judith von Fabian, ein (vgl. GEDBAS: Familienforschung Peters https://gedbas.genealogy.net/person/database/51371?begin=V&offset=105800...). Im Sterberister von Buch wurde im Jahre 1717 dokumentiert: „Der HWohl. Hanß Jacob von Roht, Erb Herr auff Köckte, Ostherrn ist sanfft v. seelig gestorben den 22 Martii Abends umb halb 10 Uhr, und beygesetzt alhie in der Kirchen zu Buch unter seinem Stuhl in der Mitten u. vorn heraus biß an den Absatz vom Hohen Chor d 25 Martii“.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb der Kirche an der Nordwand des Turmes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018