altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





NN Wedel

NN

Ehefrau des Bürgers

Sterbedatum:
00.00.13??
Konfession:
katholisch
Ort:
Salzwedel
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.149690 - 52.849370

Beschreibung
Zustand
:
Von der aus Sandstein hergestellten Platte wurde der untere Rand abgetrennt. Dadurch ging ein Teil des Schriftumlaufes verloren. Die Oberfläche der aus Sandstein gefertigten Platte ist abgetreten, so dass Teile der noch vorhandenen Schrift und Details der Ritzzeichnung (insbesondere im oberen Bereich) nicht mehr erkennbar sind.

Dekor:
Die Inschrift auf dem Rand ist vertieft und wird von zwei gekerbten Linien eingefasst. Auf der Platte findet sich eine Ritzzeichnung zweier Personen, die unter einer spitzbogigen Doppelarkade stehen und ihre Hände vermutlich in Gebetshaltung aneinandergelegt haben. In Plattenmitte sind zwei Weihekreuze und am unteren Plattenende ein weiteres Kreuz sichtbar, sodass sich auf der aus zwei mittelalterlichen Grabplatten zusammengesetzten Altarmensa insgesamt fünf Weihekreuze befinden, die zwei zu eins zu zwei angeordnet sind. Diese Kreuze sind wahrscheinlich bei der Umwidmung des Grabsteins zur Altarmensa eingefügt worden. Der Anfang des Schriftumlaufes befindet sich vermutlich in der rechten oder linken Unter-Ecke.

Inschrift
Schriftzugumlauf auf dem Rand
:




… [Kreuzblume des linken Spitzbogens] HEINE WE [Kreuzblume des rechten Spitzbogens] DEL

C° A‘‘[?] anno · domini … obi… …

Anmerkung:
Vgl. den Aufsatz von Wilhelm Stapel „Der Meister des Salzwedeler Hochaltars“ S. 123f Fußnote 2, erschienen im 38. Jahresbericht des Altmärkischen Geschichtsverein von 1911: „Der Altar ist mit zwei Sandsteinfliesen bedeckt, zu denen man alte, abgetretene Grabmäler benutzt hat. Von der rechten Platte ist der untere Schriftrand weggehauen. Oben liest man in gotischer Majuskel: Heine Wedel. C. A. Dann geht die Inschrift, wohl die Frau betreffend, in verwischten Minuskeln weiter: Anno Domini M - - obi - - Die Umrisse der Gestalten sind nur noch teilweise kenntlich. Auf der zweiten Platte, ebenfalls von einem Doppelgrab beginnt die Schrift unten mit dem Todesdatum des Mannes Nono (?) Feria Quinta - - Coppenkinus Brunov. R. I. P. Ein Köpcken (Jakob) Brunow kommt in Urkunden um 1370-80 vor. Dann aber geht die Schrift, wohl mit Bezug auf die Frau, weiter: ANNO DOMINI MCCCLXX - -. Die mit flachen, glatten Umrißlinien in den Stein gezeichnete Mannesgestalt ist noch deutlich erkennbar. Jugendliches, typisches Gesicht, wohl ohne Porträtwahrheit. Auf den Platten 5 Weihekreuze. Die Deutung der Schrift verdanke ich Herrn Professor Gaedcke.“
Siehe auch Joachim Stephan: „Die Vogtei Salzwedel“, erschienen in „Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs“, Bd. 17, Peter Lang GmbH, Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt/Main 2006. Demnach sind ein Hermann (de) Wedel/Wedil für die Jahre 1312, 1313, 1321, 1322, 1333 und ein Johannes (de) Wedele, dessen Schwestern im Kloster Dambeck lebten, für das Jahr 1312 im Salzwedeler Stadtbuch bezeugt. Im verwandtschaftlichen Umfeld beider könnte der verstorbene Heinrich Wedel, der im Stadtbuch keine Erwähnung findet, einzuordnen sein.

Lage:
Die Grabplatte bildet die südliche Hälfte der Mensa des Hochaltars der Marienkirche. Der linke Plattenrand wird vom Altaraufsatz überdeckt. Das obere Ende des Grabsteins weist nach Süden. Als nördliche Hälfte der Mensa dient die mittelalterliche Grabplatte für Coppekinus (Jacob) Brunow und dessen Ehefrau.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2024