altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Minhart von Wolderode

Ritter?

Sterbedatum:
00.00.1398
Konfession:
katholisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
Stephanskirche
GPS:
11.974635 - 52.542641

Beschreibung
Inschrift
:
Dusent · iar · drihu̅dert · iar · in ·
deme · achte · v̅d · nege̅ste̅ · iar · min
hart · va̅ · wolderode
· d · vdag ·…

Anmerkung:
Ob es sich bei dieser Steinmetzarbeit tatsächlich um ein Epitaph handelt, ist umstritten. Sie findet zweimal Erwähnung bei der Beschreibung der Stephanskirche zu Tangermünde in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933:
- S. 213f: „Die Vollendung des Schiffes durch Errichtung der Pfeiler. Arkaden und Gewölbe sowie den oberen Teil der Südmauer datiert Adler von 1376 – 1398. Die letzte Zahl entnimmt er einer Inschrift auf einer Sandsteinplatte, die an der Westfront des Turmes eingelassen ist. Die in gotischen Minuskeln gehaltene, am Schluß verwitterte Inschrift lautet: (…). Adler sieht sie für eine Bauinschrift. Und Minhart von Wolderode für den Baumeister des Schiffes an. Die Tafel sei mit dem daruntersitzenden Relief (Christus am Ölberge), das nichts mit ihr zu tun habe, von der Westwand des Schiffes an den Turm versetzt worden. Diese unbegründeten, aus modernem Denken entstandenen Kombinationen sind wohl abzulehnen. Die Tafeln, die augenscheinlich zusammengehören (s. unten), sind nicht als Bauinschrift, sondern als Epitaph für einen Ritter M. v. W. zu betrachten.“ (Der Autor bezieht sich hier auf das von Friedrich Adler publizierte Werk „Mittelalterliche Backstein-Bauwerke des preussischen Staates“, Berlin, Verlag Ernst & Korn, 1862, S. 68ff.)
- S. 225: „Plastik. 10. Ölberg. Außen nördlich des Westportals in eine mit Fasensteinen eingefaßte sauber gearbeitete Nische mit Haspen eingelassen. h 0,80 m, br 0,85 m. Mittelrelief aus weißem Sandstein, stark verwittert. In dem durch Knüppelgeflecht bezeichneten Garten kniet Christus betend vor dem Kelche, der auf einem Felsen steht. Unter dem Zaune drei schlafende Jünger. Von links beugt sich über die Pforte ein Ritter in engen Beinlingen, den Dusing um die Hüften, auf seinen Schild gestützt. Über ihm der Helm. Von den Händen schlängelt sich ein Schriftband aufwärts. Uber der Reliefplatte auf einem rötlichen Sandstein 0,35 m h die Inschrift in vertieften Minuskeln mit dem Namen Meinhart von Wolderode und der Zahl 1398 (s. oben).“

Lage:
Das Epitaph befindet sich außerhalb der Kirche. Es wurde in die Westwand des nördlichen Kirchturmes eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2024