Beschreibung:
Inschrift:
Bey diesem Steine
ruhen die Gebeine
Fr: JOHANNA DOROTHEA
gebl: COSMAR,
Hl: M. C. G. ALEX, Archi = Diac:
bey d. Dom. zu Stendal gel: Ehe = Genoßin.
Welche ao̅: 1687. d. 27. Octobr: geboren war,
ao̅: 1718. d. 10. May geheyrathet hatte,
u: ao̅: 1757. d. 27. Febr: in dem Hrn: seel: verstorben ist.
Nachdem Sie als eine gläubige Christin,
treue Ehe = Gattin,
liebreiche Mutter,
u: sorgfältige Haus = Wirtin
sich in der Welt verhalten u: Ihr Alter gebracht hatte
auf 69. J. 4. M. wenigl. 11 Tage.
Sie wird hertzl: betrauret von ihrem gel: Ehe = Genoßen,
und ihren 3. versorgten Kindern,
als Fr: Eva Dorothea verehel: MEISNER,
Hr: CHRISTIAN COESLESTIN ALEX,
Fr: JOHANNA SOPHIA verehel: SALPIUS
Hrn: Bruder, Hl: Schwieger Söhnen u: allen
Freunden bey welchen ihr Gedächtniß
im Seegen bleibet.
Sie aber erwartet eine fröl: Aufferstehung
Leichen T: Ps: 141. v 8.
Abd: Ps: 142. v. 6.
Mensch! bedencke daß du
sterben must.

Anmerkung:
Eine (heute noch aktuelle) Beschreibung des Denkmals aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist abgedruckt in: „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal Textteil“, Mitteldeutscher Verlag, 2020, S.143f: „62. Grabstein der Johanna Dorothea Alex. (...) h 1,90 m. br 1,12 m. Sandstein, Schriftfeld in Form einer asymmetrischen, ovalen Hochkartusche, gerahmt von Palmblättern mit Voluten und Draperien. Grund hellgrau, Lettern schwarz. Inschrift in vertiefter Fraktur: (...). – Meisterzeichen r. unter der Inschrift.“
Siehe auch Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, Halle/S. 2000, S. 110. Demnach wurde Christian Gottlieb Alex 1690 als Sohn des Pastors Martin Alex und dessen Ehefrau Eva Sophie Becker geboren. Nach seiner Studienzeit an den Universitäten Frankfurt/O. und Halle/S. wurde er am 15. Mai 1715 ordiniert und war bis 1735 Pastor in seinem Geburtsort Jacobsdorf, anschließend bis zu seinem Tod im Jahre 1770 bekleidete er dieses Amt am Stendaler Dom. Am 10. Mai 1718 ging er in der Nikolai-Kirche in Frankfurt/Oder die Ehe mit Johanna Dorothea Cosmar, der Tochter des Kunersdorfer Pastors Kaspar Cosmar ein.
Im Jahre 1757 wurde im Sterberegister des Domes festgehalten: „d 6ten Mart. ist Hl. Mag: Christian Gottlieb Alex ArchiDiac. alhier an dieser Kirche seine Ehegenoßin Fr: Johanna Dorothea Cosmarin, welche d 27ten Febr. Vormittag um halb 11 Uhr gestorben, mit einer Leich-Pred: et cum Sermone in der Kirche frey begraben worden. Text. Ps. 141 v. 8. Ihr Alter 69 Jahr und 4 Monat“
Die Taufe der Verstorbenen fand nicht im Stendaler Dom statt.

Lage:
Das Epitaph steht im nördlichen Seitenschiff an der Westwand der 2. Seitenkapelle von Osten.

Foto und Text :
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019/2023