Altmärkischer Geschichtsverein
altmarkgeschichte
 

Herbsttagung 2019 Salzwedel

Die Herbsttagung 2019 in Salzwedel wartete wieder mit interessanten Themen auf. Sie fand ganztägig im Danneil-Museum statt. Einleitend gab es Hintergrundinformationen zur Ehrenhalle für die Gefallenen des 1. Weltkrieges im Salzwedeler Burggarten von Ulrich Kalmbach. Der Titel „Es braust ein Ruf wie Donnerhall?“ war einer der Inschriften entnommen, die unter den Konsolfiguren an der Vorderfont des der Gedenkstätte zu lesen sind. Diese Figuren entwarf der bekannte Bildhauer Hermann Hosaeus. Der Berliner Architekt Erich war für den architektonischen Grundentwurf verantwortlich. Neben der Entstehungsgeschichte des Bauwerkes wurde auch auf dessen Rezeptionsgeschichte eingegangen.


( Ehrenhalle im Salzwedel Burggarten)



Spannend war der Bericht des Münchner Dokumentarfilmers und Autors Maurice Philip Remy über die „Mumien in der Altmark“. Er berichtete in Bild und Wort über die Öffnung der Gruft seiner Ahnen in der Dorfkirche von Hohenwulsch. Mumifiziert wie der Junker Kahlbutz waren die Leichen gewesen. Etliche Kleidungsstücke waren noch so erhalten wie an dem Tag als sie dort zur letzten Ruhe gebettet wurden. Sogar ein richtig prominenter Ahn läge dort, der Feldmarschall Friedrichs des Großen, Joachim Christoph von Jeetze liegt hier.


(links Herr Maurice Philip Remy, rechts Prof. v. Barsewisch)


(Mumie des Feldmarschalls Keith (Adolph von Menzel))

Gerhard Ruff widmete sich seinem ausgewiesenen Spezialthema, den Glocken. Hier vermittelte er einen Überblick zur Glockenlandschaft der Altmark und ging besonders auf das Schaffen des Glockengießers Joachim Kraberg ein: „Meister Kraberg – ein altmärkischer Glockengießer“. Joachim Kraberg kam aus Flessau bei Osterburg und hatte nachweislich 18 Glocken in seinem Heimatort gegossen. Seine Arbeiten vor allem für Kirchen in der Altmark, aber auch im benachbarten Wendland, sind nicht alle mehr erhalten.


(Dr. Gerhard Ruff bei seinem Vortrag)


(Glocke von Simander, Kraberg 1699)

Im zweiten Teil der Tagung stand die Jahresausstellung des Danneil-Museums „Stadt und Recht. Salzwedel im Mittelalter“ auf dem Programm. Ulrich Kalmbach führte in die Ausstellung ein und stellte besondere Highlihts vor. Die Salzwedeler Präsentation ist ein Korrespondenzprojekt zur Ausstellung „Faszination Stadt“ im Kulturhistorischen Museum Magdeburg. Sie zeigt besondere Stücke aus der Alltagswelt, kunsthandwerkliche Kostbarkeiten und besondere historische Dokumente des Mittelalters. Dazu gehört auch ein Kopialbuch des 15. Jahrhunderts aus dem Stadtarchiv Salzwedel, das einen Einblick in die Rechtsverfassung dieser Zeit gibt.


(Ausstellungsplakat Stadt und Recht)