altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Ernst Ferdinand von Werdeck

Offizier

Sterbedatum:
17.05.1742
Konfession:
evangelisch
Ort:
Polkritz
Standort:
Kirche
GPS:
12.005620 - 52.751386

Beschreibung:
Zustand:
Das Grabmal aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Inschrift:
Allhier ruhen in Gott
die Gebeine des weiland Hoch wohlgebohrnen HERRN
HERRN
ERNST FERDIAND V. WERDECK
Hoch bestallten Königl: Preußl: General = Majors
Obristen über ein Regiment Dragoner und
Haubtmans des Stiffts Heiligen Grabes
Er ist gebohren Anno 1687 den 24ten Martii
in Klinge in Cotbußer Kreise
Vermählet Anno 1725 den 16ten Julii
Endigte sein rühmliches Leben
in der Schlacht bey Chotusitz in Böhmen
Anno 1742 den 17ten May
Könte …es Tugend = Leben das Verlohrne wieder geben
… Hoher Stam und Blut Adlich Leben Helden = Muth
das im Glauben helle Scheinen frey sein von des Todes Recht
So dürffe weder Freund nech Knecht hier bey dieser Grufft itzt weinen.

Anmerkung:
Das Epitaph wird mit Abbildung beschrieben in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 259: „7. Sandsteinepitaph des Ernst Ferdinand von Werdeck. Im Chor an der Nordwand. h 4 m, br 1,85 m. Sandstein. In der Mitte Figur des Verstorbenen. An den Seiten Trophäen (Kanonen, Fahnen). Auf der Konsole Inschrift in Fraktur. Danach ist der preußische Generalmajor von Werdeck den 24. März in Klinge (Cottbuser Kreis) geboren, er fiel am 17. Mai 1742 in der Schlacht bei Chotusitz in Böhmen. (Tafel 198 c.)“
Vgl. „Biographisches Lexikon aller Helden und Militärpersonen, welche sich in preußischen Diensten berühmt gemacht haben“, 4. Teil, Berlin 1791, S. 202f: „Ernst Ferdinand von Werdeck, Königl. Preuß. Generalmajor und Chef eines Dragonerregiments. Er war George Siegmunds von Werdeck, und Sophien von Kracht, Sohn, und ist 1687 den 5. März gebohren worden. Ward 1709 den 27. August Lieutenant bei dem Regiment Marggraf Albrecht zu Fuß (jetzt Herzog Friedrich von Braunschweig), von welchem er 1714 im September zu dem Regiment Dragoner versetzt ward, welches eben diesen Marggrafen zum Chef hatte (jetzt Leibkarabiniers); ward 1719 Major, war 1730 Obristlieutenant, und avancirte 1738 zum Obristen. Als König Friedrich Wilhelm der Erste den Grafen Hermann von Wartensleben gern befördern wollte, und ihm das Truchseßsche Regiment gab, bei dem Werdeck als weit älterer Obrister stand, ward er deshalb zum Leibregiment versetzt. Bei diesem blieb er bis zum Jahre 1741, da ihm der Generalmajor von Thümen sein Regiment abtrat (jetzt von Zabeltitz und von Frankenberg) und er ward im May d. J. Generalmajor. 1742 den 17. May blieb er in der Schlacht bei Chotusitz, nachdem er in den Feldzügen des spanischen Erbfolgekrieges, von 1700 bis 1712, in Italien, Teutschland und den Niederlanden, und nachmals 1715 in Pommern, rühmlich gedienet hatte. Er war mit Even Rosinen von Salchow verehelicht, der Tochter eines ehemaligen Konrektors zu Sandow, welche, nachdem König Friedrich Wilhelm der Erste den Adelstand ertheilet hatte, 1784 den 16. März starb, und einen Sohn, den jetzigen Landesdirktor der Altmark, Friedrich Karl Ferdinand von Werdeck, und eine Tochter gebohren hat.“
Dem Verstorbenen und seinen Söhnen Carl Friedrich Ferdinand und Ehrenreich Friedrich Carl von Werdeck ist eine gemeinsame Grabplatte gewidmet worden, die außerhalb der Kirche an der Nordwand des Gruftanbaus lehnt.

Lage:
Das Epitaph hängt innerhalb der Kirche an der Nordwand des Chores.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018