altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna Rhauen

Sterbedatum:
19.04.1709
Konfession:
evangelisch
Ort:
Polkritz
Standort:
Kirche
GPS:
12.005331 - 52.751359

Beschreibung
Zustand
:
Kleine Teile der abstehenden Verzierungen fehlen.

Inschrift
Textfeld
:
Mein Leser! stehe still
und sieh den Ehren Krantz
Der Jungfer Rhauen an,
Der ihren Sarg gezieret:
Sie hatte sich verlobt, ihr Hertze klebte gantz
An Jesum der sie auch ins Hochzeit
Hauß geführte.
Diese wenigen Zeilen sind der wohl seeligen
Jungfer Annen Rhauen ihres wohlgeführten
Wandels wegen zum Denkmahl hierher,
gesetzt, und ist dieselbige gebohren
im Jahr Anno 1688. den 5 Marty.
gestorben im Jahr Anno 1709.
Den 19. April gelebet in einem
Tugendhafften Wandel
21 Jahr 6 wochen

Spruchband links:
Ach Herr lehre uns wissen

Spruchband rechts:
das wir sterben müssen

Anmerkung:
Die Gedenkplatte wird mit Abbildung beschrieben in Hossfeld/Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 259: „8. Epitaph der Jungfer Rhauen. h 2,70 m, br 2,11 m. Tannenholz. Ovale Inschrifttafel umrahmt von Lorbeergirlande, an den Seiten die Halbfiguren zweier Engel. Alte Fassung erhalten. Frakturinschrift in Gold auf blauem Grunde. Danach ist Anna Rhauen geboren 1688, gestorben 1709. (Tafel 199f.)“
Auf beiden Spruchbändern sind deutlich die Reste einer früheren Beschriftung zu erkennen. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass auch das Textfeld übermalt wurde und das Epitaph so eine Sekundärnutzung erfahren hat.
Das Begräbnis der Verstorbenen im Jahre 1709 wurde im Kirchenbuch von Polkritz dokumentiert: „den 5ten Julii ist J. Anna Rauhen Beerdigung gehalten, welche am 19 April gestorben“. Aufgrund der informationsarmen Eintragung sind keine Rückschlüsse über die Herkunft der Verstorbenen, deren Taufe nicht in Polkritz stattfand, zu ziehen.

Lage:
Das Epitaph steht innerhalb des Kirchturm-Erdgeschosses an der Ostwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018