altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Meinhard Johann Neuenburg

Soldat, Ackermann

Sterbedatum:
06.09.1729
Konfession:
evangelisch
Ort:
Bauernhof in der nördlichen Altmark
Standort:
Haustür-Trittstein
GPS:
0.000000 - 0.000000

Beschreibung
Zustand
:
Die untere Hälfte der Grabplatte (mit den Angaben zur Ehefrau) aus Sandstein fehlt. Schichten der Oberfläche haben sich partiell abgelöst, dennoch ist die Lesbarkeit beinahe uneingeschränkt gegeben.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
Alhier Ruhen in Gott
Zwo im Leben verehligte nach dem wieder zusammengefügte
Meinhard Johann Neuenburg
Gebohren alhier in Wendemarck ANNO 1679 den 5 ∙ FEBRUAR
da er den in seiner Gugend 10 jahr im Kriegesdinsten gestanden
Auch in währender Zeit 7 CA̅PA̅GNIEN …euligst mit beygewohnt
Nachmahls sich wiederumb auf seines Se(e)ligen Vaters Guht begabe
und Seelig gestorben ANNO 1729 den 6 SEPTEMBER,
LEICHEN TEXT PSALM ∙ XXV ∙ VS ∙ 17 ∙ 18 ∙
Die angst meines Hertzens ist groß führe mich aus meinen nöten


Anmerkung:
Das Ableben des Johann Meinhard Neuenburg im Jahre 1729 wurde im Kirchenbuch von Wendemark festgehalten: „den 26 Sept: ist Johan̅ Meinhard Neyenburg Ackersmann alhier gestorben“. Der Verstorbene wurde 1697 als Sohn des Claus (Nicolaus) Nienburg und dessen 1717 verstorbenen Ehefrau geboren. Im Jahre 1713 ging er die Ehe mit Anna Regina Stumpcke († Wendemark 23.11.1758 an einem fünftägigen Krankenlager) ein. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor. Anna Regina Stumpcke ging am 11. Oktober 1730 eine zweite Ehe mit Johann Becker „Königl. Gens d’armes“ ein, der vermutlich als Interimswirt den Ackerhof bewirtschaftete. Aus dieser Ehe ging eine weitere Tochter hervor.
Am 18. Mai 1742 verheiratete sich die zweite Tochter erster Ehe, Anna Regina Neyenburg (* Wendemark 22. Juni 1718 † Wendemark 16. Februar 1788 Verstopfung), mit Hans Lüdke († Wendemark 27.7.1756 Brustkrankheit), der den Ackerhof seiner Schwiegereltern übernahm. Dieselbe ging am 23. Januar 1760 eine weitere Ehe mit Matthias Rauhbaum († Wendemark 18. April 1798, 94 Jahre alt) aus Behrendorf ein.
Obwohl diese Grabplatte eindeutig dem Dorf Wendemark zuzuordnen ist, trifft dies nicht zwingend auf die anderen auf dem Hof befindlichen Grabsteine zu.

Lage:
Die Grabplatte, die als Trittstein vor der Haustür eines Bauernhauses fungiert, befand sich lt. Aussage des Großvaters des jetzigen Besitzers schon vor etlichen Jahrzehnten zusammen mit vier weiteren historischen Grabsteinen auf dem Gelände dieses Hofes in der nördlichen Altmark, weshalb deren Erfassung bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 343 nicht erfolgen konnte.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018