altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





August Wilhelm Friedrich Carl von Meyer – Hohenberg

General, Gutsbesitzer

Sterbedatum:
21.02.1845
Konfession:
evangelisch
Ort:
Krusemark
Standort:
Kirche
GPS:
11.952516 - 52.713116

Beschreibung:
Zustand:
Die Gedenkplatte ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Inschrift ist vertieft. Darüber befinden sich in Ritzzeichnung über einem Spruchband die Wappen (links: Meyer-Hohenberg (quergeteilter Schild, gekrönter Adler in der oberen Hälfte, darunter ein Sparren, um den drei Glockenblumen zwei zu eins angeordnet sind), rechts: Görtz (zwei gezinnte Balken in der oberen Hälfte des Schilds, darunter ein Fasan)). Die Wappenschilder werden gehalten links von einer mit einem Laubkranz als Schurz bekleideten männlichen Figur, die sich auf eine Keule stützt, und rechts von einem steigenden Hirsch. Über jedem Wappen befindet sich eine Krone.

Inschrift
Spruchband:

SUUM CUIQUE

Textfeld:
Dem Andenken
ihrer Eltern:
August von Meyer = Hohenberg
General pp.
geb. d. 18. Nov. 1771, gest. d. 21. Feb. 1845.

Auguste von Meyer = Hohenberg
geb. Gräfin v. Görtz = Wrisberg
geb. d. 29. Sept. 1778, gest. d. 4. Aug. 1851.
ihre Tochter.

Anmerkung:
Das Grabmal wird beschrieben in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 197: „19. Gedenktafel für den Landrat Graf Friedrich von der Schulenburg, geboren 5. März 1818, gestorben 9. März 1893. Gestiftet von seiner Gattin Pauline geborene Freiin von Meyer - Hohenberg, geboren 30. Juni 1820, gestorben 15. November 1899. An der nördlichen Ostseite neben der Apsis. Schwarzer Granit.“
Vgl. Meyern-Hohenberg (Adelsgeschlecht) – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Meyern-Hohenberg_(Adelsgeschlecht): „August von Meyern-Hohenberg, vollständig August Wilhelm Friedrich Carl Ferdinand von Meyern[-Hohenberg] (* 18. November 1771 in Holzminden; † 21. Februar 1845 in Potsdam) war ein deutscher Offizier und Diplomat in braunschweigischen und coburgischen Diensten, zuletzt Generalmajor. Von Meyern entstammte dem ursprünglich vogtländischen Adelsgeschlecht von Meyern. Er war das achte Kind (von elf) aus der zweiten Ehe von Johann Gottlob von Meyern mit Christina Wilhelmina Johanne, geb. von Schauroth (1741–1800). Sein Vater hatte bereits aus der ersten Ehe mit Regina Sophie Eleonora, geb. Segnitz von Schmalfelden (1721–1757) acht Kinder. Herzog August Wilhelm war sein Taufpate. Er besuchte das Gymnasium Holzminden und trat 1787 als Fähnrich in die Braunschweigische Armee des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel ein. 1804 war er Hauptmann in Braunschweig, später bei der Neuaufstellung der Armee nach der Braunschweiger Franzosenzeit Oberst.
Er erwarb die Güter Hohenberg, Krusemark (heute Hohenberg-Krusemark) und Germerslage (heute Ortsteil Iden). Am 10. März 1817 erhielt er für sich und seine Nachkommen durch Allerhöchste Kabinettsorder die königlich preußische Erlaubnis, den Besitznamen von Hohenberg als offiziellen Namensbestandteil zu führen.
Von 1829 bis 1831 war er braunschweigischer Gesandter am preußischen Hof in Berlin.
Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurde er zum sachsen-coburg-gothaischen Generalmajor à la suite ernannt.
Aus seiner Ehe mit Auguste Gräfin von Görtz-Wrisberg, der Tante von Hermann von Görtz-Wrisberg, ging eine Tochter und Erbin hervor, Pauline Karoline (1820–1899). Sie heiratete 1844 Friedrich Graf von der Schulenburg-Altenhausen und stiftete das Familienfideikommiss Hohenberg und Krusemark. Zu den möglichen Nutznießern gehörten neben ihren eigenen Nachkommen die Nachkommen der vollbürtigen Brüder ihres Vaters. Deshalb nahmen auch diese den Namen von Meyern-Hohenberg an.“
Im Kirchenbuch von Krusemark wurde 1845 dokumentiert: „Herr August Wilhelm Friedrich Carl Ferdinand von Meyern Hohenberg, Patron hiesiger Kirche, Erb = und Gerichtsherr von Krusemark, Hohenberg u. Berge, Herzogl. Coburg = Gothaischer General – Major, Ritter des Kgl. Preußl. St. Joh. Ordens u. des Com̅andeur – Kreuzes des H…, geb. zu Holzminden im Hannöverschen 1771 den 18 Novbr.
Eigentlich Domicilium Hohenberg, hielt sich aber in Potsdam auf, weil seine Tochter daselbst wohnte, starb auch in Potsdam, …
Entkräftung, Ärzte sind jahrelang gebraucht worden. …
In dem hiesigen Gewölbe beigesetzt nachdem die Leiche mit großen Feierlichkeiten von Potsdam hierher gebracht worden war. Neben seiner Ehefrau hinterließ er „eine majorenne Tochter, Frau Caroline Wilhelmine Leopoldine Pauline, verehel. Gräfinn von der Schulenburg – Altenhausen in Potsdam.“
1851 wurde in derselben Quelle der Tod der Ehefrau festgehalten. Daraus geht hervor, dass sie zu Rittmershausen im Hannöverschen am 29. September 1778 geboren wurde und „an Entkräftung in Folge längern Leiden“ starb. Der Bestattungsort wurde beschrieben: „Im Gewölbe beigesetzt zu Krusemark, später nebst dem vorangegangenen Gatten ins Erbbegräbniß zu Hohenberg zur letzten Ruh gethan.“
Im Nordanbau des Chores befindet sich eine rechteckige Steinplatte mit den Wappen der Familien Meyer-Hohenberg und Görtz-Wrisberg, die umfasst werden von einem Palmwedel und einem Eichenzweig. Die Ziffern in den vier Ecken ergeben die Jahreszahl 1820.

Lage:
Die Gedenkplatte wurde innerhalb der Kirche in der Südwand des Schiffes eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018