altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Pauline von der Schulenburg

von Meyer – Hohenberg

Witwe des Landrats

Sterbedatum:
15.11.1899
Konfession:
evangelisch
Ort:
Krusemark
Standort:
Kirche
GPS:
11.952651 - 52.713123

Beschreibung:
Zustand:
Die Gedenkplatte aus Granit ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Inschrift ist vertieft. Darüber befinden sich in Ritzzeichnung über einem Spruchband die Wappen (links: von der Schulenburg, rechts: Meyer-Hohenberg (quergeteilter Schild, gekrönter Adler in der oberen Hälfte, darunter ein Sparren, um den drei Glockenblumen zwei zu eins angeordnet sind)). Die Wappenschilder werden gehalten von zwei männlichen Figuren, die einem Lorbeerkranz als Schurz tragen und deren Haupt ein weiterer Lorbeerkranz ziert. In den Händen halten sie Adlerfänge. Über den beiden Wappen befinden sich drei Kronen, die eins zu zwei angeordnet sind.

Inschrift
Spruchband:

NIL ADMIRARI

Textfeld:
Dem Andenken
des Grafen
Friedrich von der Schulenburg
Königl. Kammerherrn und Landraths a. D.
* 5. März 1818, † 9. März 1893.
Die trauernde Gattin.
______

Pauline
Gräfin von der Schulenburg
geb. Freiin von Meyern = Hohenberg
* 30. Juni 1820, † 15. Novb. 1899.

Anmerkung:
Das Grabmal wird beschrieben in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 197: „19. Gedenktafel für den Landrat Graf Friedrich von der Schulenburg, geboren 5. März 1818, gestorben 9. März 1893. Gestiftet von seiner Gattin Pauline geborene Freiin von Meyer - Hohenberg, geboren 30. Juni 1820, gestorben 15. November 1899. An der nördlichen Ostseite neben der Apsis. Schwarzer Granit.“
Vgl. Friedrich Gottlob Jakob von der Schulenburg – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Gottlob_Jakob_von_der_Schulenburg

Friedrich Gottlob Jakob Graf von der Schulenburg-Altenhausen (* 1818; † 1893) war ein preußischer Verwaltungsjurist und Landrat.
Graf von der Schulenburg-Altenhausen wirkte als Regierungsreferendar in Magdeburg und ab 1844 in Potsdam. 1847 wurde er beurlaubt und 1850 a. D. gestellt. 1858 bis 1885 amtierte er als Landrat im Kreis Osterburg in der Provinz Sachsen. Graf von der Schulenburg-Altenhausen war Mitbesitzer der Güter Altenhausen und Ivenrode.“
Vgl. Meyern-Hohenberg (Adelsgeschlecht) – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Meyern-Hohenberg_(Adelsgeschlecht): „Meyern, Meyern von Hohenberg oder von Meyern-Hohenberg ist der Name eines ursprünglich aus dem böhmischen Vogtland stammenden Adelsgeschlechts.
Das Geschlecht, so die ältere Literatur, führt seinen Ursprung zurück auf den Hammerherrn Blasius Meyern in Graslitz (Kraslice), der wegen seiner Erfahrung in Bergwerkssachen und im Münzwesen von Kaiser Rudolf II. als Bergwerksdirektor nach Ungarn berufen wurde. 1592 musste er wegen des Einfalls der Türken im Langen Türkenkrieg Ungarn verlassen und kam in das Fürstentum Bayreuth. Von seinen Söhnen erwarb einer Grundbesitz in Österreich; zu seinen Nachkommen sollen die böhmischen Grafen von Meyern gehört haben. Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels beginnt die sichere Stammreihe mit Hans Meyer (* um 1540; † 1604) in Hadermannsgrün.
Von den im Fürstentum Bayreuth lebenden Nachkommen trat der Jurist Johann Gottfried von Meiern/Meyern in hannoversche Dienste und wurde Geheimer Justizrat und Archivar in Hannover. Er wurde durch die Herausgabe der Acta Pacis et Executionis Westphalicae und der Acta Comitialia Ratisbonensia bekannt. Sein Vater, Johann Simon von Meyern, war Geheimer Kammerrat und Kammer-Direktor in Bayreuth; er erhielt 1715 den Reichsadel und begründete die ältere Linie.
Sein Vetter war der Bayreuther Reichspostmeister Johann Anton Meier, der Begründer der jüngeren Linie. Von seinen Söhnen war Adam Anton von Meyern (1700–1774) von 1738 bis 1742 markgräflich bayreuthscher bevollmächtigter Minister am kaiserlichen Hof in Wien, dann Kammer-Direktor und Minister in Bayreuth und von 1748 bis 1752 Amthauptmann und Kurator der Universität Erlangen. Dessen Bruder Johann Gottlob von Meyern wurde erst bayreuthischer Kammerherr, Hof- und Landschaftsrat, dann aber 1763 nach Braunschweig berufen und zum Landdrosten des Weserdistrikts in Holzminden bestellt. Er hinterließ aus zwei Ehen zehn Söhne und neun Töchter. Davon standen später noch vier Söhne in braunschweigischen, coburgischen und preußischen Diensten.
Die vier Söhne waren: Heinrich von Meyern, preußischer Major († 1810); Wilhelm Meyern von Hohenberg († 1848), preußischer Generalmajor; August von Meyern-Hohenberg, sachsen-coburg-gothaischer Generalmajor, Herr auf Hohenberg, Krusemark und Germerslage (Iden (Altmark)), und Ferdinand von Meyern-Hohenberg, sachsen-coburg-gothaischer Geheimrat und Oberhofmarschall.
August von Meyern-Hohenberg, von dessen in der Altmark gelegenen Gut Hohenberg (heute Hohenberg-Krusemark) die Familie den Besitznamen von Hohenberg angenommen hatte, der seit 1815 offizieller Namensbestandteil war, starb 1845 mit Hinterlassung einer Tochter und Erbin, Pauline (* 1820) aus der Ehe mit Auguste Gräfin von Görtz-Wrisberg, die 1844 Friedrich Graf von der Schulenburg-Altenhausen heiratete. Sie stiftete das Familienfideikommiss Hohenberg und Krusemark. Zu den möglichen Nutznießern gehörten neben ihren eigenen Nachkommen die Nachkommen der vollbürtigen Brüder ihres Vaters. Deshalb nahmen auch diese den Namen von Meyern-Hohenberg an.
Ferdinand von Meyern-Hohenberg setzte den freiherrlichen Stamm fort.“
Lt. Kirchenbuch von Krusemark starb Schulenburg 1893 an einer Lungenentzündung.

Lage:
Die Gedenkplatte wurde innerhalb der Kirche in der Südwand am östlichen Ende des Schiffes eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018