altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Thomas Christoph Matthäi

Pastor

Sterbedatum:
29.09.1728
Konfession:
evangelisch
Ort:
Wendemark
Standort:
Kirche
GPS:
11.925847 - 52.859871

Beschreibung:
Zustand:
Der Grabstein aus Sandstein ist bis auf geringfügige Blessuren vollständig erhalten.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und trägt eine vertiefte Inschrift. Die oberen Ecken sind mit je einem Blatt dekoriert. Unter dem Textfeld steht mittig ein Wappen, das einen Kranich im Schild führt. Den Helm ziert ein über einer Krone stehender Engel.

Inschrift:
Alhier ruhet in Gott
Der weyland Wol Ehrwürdiger
Großachtbahre und Wolgelahrter
Herr THOMAS CHRISTOFF
MATTHÆI

Wolverdienter Pfarrer und Seelensorger
zu Wendemarck und Lichterfeld
Welcher geboh: worden hieselbst zu Wendem:
den 25. OCTOBR: 1683 ∙
Zum Pfarr = Amt alhier beruffen 1709 ∙
In den Stand der H ∙ Ehe getretten 1710 ∙
Und von vier Kindern vater worden
da von noch zwey am Leben
Ist in den Herrn selig entschlaffen,
Am Tage MICHAELIS war der 29. SEPT: 1728
Seines Alters 44 Jahr 11 MONAT
einige Tage
Ist eingegangen in die seelige Wohnung
seines him̅lischen Vaters nah sei:
nen Leichen Text Joh: XIV
V ∙ 2 ∙ 3 ∙

EXCULPSIT ∙ J ∙ H ∙ KORNER ∙

Anmerkung:
Das Grabmal wird beschrieben in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 343: „12. Grabstein des Pfarrers Christoph Matthei, im Schiff an der Ostwand. h 2,18 m, br 1,09 m. Der Pfarrer ist geboren 1683, wurde 1709 Pfarrer, verheiratete sich 1710. Wappen mit Kranich. Sein Vater war Daniel Matthei. (1692 erwähnt. Dergleichen, Wollesen, Stendaler Beitr. II S. 215 – 220)“
Die Grabplatte gehört zu den Wenigen, auf denen der Steinmetz seinen Namen hinterlassen hat. Derselbe Steinmetz wird auf der Grabplatte (von 1720) der Eheleute Christian Friedrich Chüden und Sabine Juliane Brouning in der Marienkirche zu Salzwedel genannt.
Der Verstorbene war lt. Kirchenbuch von Wendemark seit 1710 (Angabe ohne Tagesdatum) verheiratet mit Catharina Dorothea Petzsche († Wendemark 30. Oktober 1730, „iüngere verwittwete Matthäin“) aus Rathenow. Sein Ableben ist im Sterberegister nicht verzeichnet worden.
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 234. Demnach war der Vater des Verstorbenen, der aus Brandenburg/Havel gebürtige Daniel Matthaei, seit 1682 Pastor in Wendemark. Lt. Sterberegister starb dieser am 14. März 1709: „Hl Daniel Matthӕi der Prediger. liegt vor dem Altar begraben. ӕtat. L(?)XII“. Dessen Ehefrau Anna Emerentzia Rudolphi verstarb an einer „abzehrenden Krankheit“ am 15. Februar 1731 („ältere verwittwete Matthäin“).

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb der Kirche am südlichen Ende der Ostwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018