altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Andreas Erdmann Schultze

Pastor

Sterbedatum:
29.04.1729
Konfession:
evangelisch
Ort:
Baben
Standort:
Kirche
GPS:
11.891496 - 52.695920

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Der Grabstein besitzt ein erhabenes Textfeld mit vertiefter Inschrift, das an Ober- und Unterseite bogenförmig endet. Die oberen Ecken sind mit Engelsköpfen vor Flügelpaaren dekoriert. Blüten zieren die unteren Ecken.

Inschrift
(ehemalige Vorderseite):

Hier Ruhen die Gebeine
Eines Treuen Seehl, Sorgers der
Ehrwürdiger und Wohlgelahrter Herr
ANDREAS ERDMAN SCHULTZE
Weilandt Pfar, Herr alhier zu Baben
Lindtorff und Beelitz, ein Seeliges Ende
Er folgete
ANNO 1729 den 29 ∙ April erhabe
seyn Ambt Treulich VerWaltet
34 Jahr und seines alters 64 Jahr
deßen Sele Gott gnädig sein wolle
∙ 2 ∙ TIMOT ∙ am ∙ 4 ∙ v ∙ 7 ∙
Ich habe einen guthen Kampff
gekämpffet ich habe den Lauf
vollendet
Ich habe Glalauben gehalten hin fort
ist nur beygeleget die Crone der
gerechtigkeit

Anmerkung:
Bei der Renovierung der Kirche vor einigen Jahren mussten die in der Apsis an der Wand hängenden Grabsteine abgenommen werden, um die Trockenlegung des Gemäuers zu ermöglichen. Dabei wurde sichtbar, dass eine Grabplatte doppelt verwendet worden war.
Die Grabsteine lagen daraufhin etliche Jahre auf dem Friedhof, bis sie zu Aufarbeitung in die Hand eines Steinmetzes gegeben wurden. Danach fanden sie Aufstellung im Turmerdgeschoss, wobei der zweifach verwendete Grabstein freistehend positioniert wurde, um dessen Vorder- und Rückseite in Augenschein nehmen zu können.
Die ehemalige Rückseite ist einem Hans Kramer († 15. Oktober 1616) gewidmet.
Die Grabplatte (ehemalige Vorderseite) wird beschrieben bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 10: „15. Grabstein des Andreas Erdman Schultze, † 1729. h 1,22 m, br 0,76 cm. Am Apsisbogen. Schriftplatte mit vertiefter Kapitale: (…). Spruch.“
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 291. Demnach war Schultze seit 1693 Pastor in Baben.
Auf ihn gehen die 1693 beginnenden Kirchenbücher zurück. Lediglich die Taufregisterüberlieferung setzt bereits im Jahre 1637 ein. Eine Lücke im Sterberegister von 1703 – 1730 schließt Angaben zu den Sterbeumständen des Schultze aus. Im Jahre 1695 ließ er seine Tochter Catharina Elisabeth taufen.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb der Kirche in der Südwestecke des Turmerdgeschosses in einem vom Steinmetz eigens angefertigten zweiteiligen Sandsteinfuß.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018