altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Hans Kramer

Sterbedatum:
15.10.1616
Konfession:
evangelisch
Ort:
Baben
Standort:
Kirche
GPS:
11.891496 - 52.695920

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die vertiefte Inschrift des Randes wird von zwei gekerbten Linien gerahmt. Die Ecken des Textfeldes sind mit je einem Blatt dekoriert. Unter dem Schriftfeld stehen nebeneinander zwei runde Kartuschen, die Hausmarken enthalten. Darüber sind die Initialen „H K“ und „A K“ eingemeißelt.

Inschrift
(ehemalige Rückseite)
Schriftzugumlauf auf dem Rand:

ANNO DOMINI 1616 DEN
15 OCTOBRIS IST DER ERBARR HANS KRAMER
IN GOT DEN HERN SELICH
ENTSCHLAFFEN DER SEELEN GOT GNEDICH SEY

Textfeld:
ACH GODT LASS MICH
ERERBEN EIN ERLICH
LEBEN VND SELLICH
STERBEN AMEN

SEINES ALTERS 68 IAHR

Anmerkung:
Bei der Renovierung der Kirche vor einigen Jahren mussten die in der Apsis an der Wand hängende zwei Grabsteine abgenommen werden, um die Trockenlegung des Gemäuers zu ermöglichen. Dabei wurde sichtbar, dass eine Grabplatte doppelt verwendet worden war.
Die Grabsteine lagen daraufhin etliche Jahre auf dem Friedhof, bis sie zu Aufarbeitung in die Hand eines Steinmetzes gegeben wurden. Danach fanden sie Aufstellung im Turmerdgeschoss, wobei der zweifach verwendete Grabstein freistehend positioniert wurde, um dessen Vorder- und Rückseite in Augenschein nehmen zu können.
Die Grabplatte (ehemalige Vorderseite) wird beschrieben bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 10. Es handelt sich um den Grabstein des Pastors Andreas Erdmann Schultze († 1729).
Vermutlich war Hans Kramer ein wohlhabener Bauer in Baben. In den 1637 beginnenden Taufregistern ist der Name Kramer nicht mehr nachweisbar. Die Heirats- und Sterberegister sind erst ab 1693 überliefert, so dass genealogische Daten zum Verstorbenen nicht mehr habhaft sind.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb der Kirche in der Südwestecke des Turmerdgeschosses in einem vom Steinmetz eigens angefertigten zweiteiligen Sandsteinfuß.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018