altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johannes Barth

Pastor

Sterbedatum:
00.00.1613
Konfession:
evangelisch
Ort:
Werben
Standort:
Johannis-Kirche
GPS:
11.981913 - 52.859790

Beschreibung
Zustand
:
Der heutige Zustand deckt sich mit der Beschreibung bei Hossfeld/Haetge von 1933. Die dort beschrieben Freifiguren sind am Denkmal nicht mehr vorhanden.

Inschrift
oberes Medaillon:
JOHANNES BARTH
1603

linke Gebotstafel:
MATT
DV SOLT
GOTT VN
SERN HERRN
LIEBEN VON
GANTZEN
HERTZEN V
GANTZER
SEELEN …


rechte Gebotstafel:
22 CAP.
VND DEINEN
NEGSTEN LIE
BEN ALS DI
CH SELBST
IN DIESEN
ZWEIEN GE
BOTEN HÄNGT


links:
4 ∙ BENIAMIN BARTH ∙
6 ∙ IOHANNES BARTH ∙

rechts :
1 ∙ CHRISTINANA BARTHS ∙ 5 ∙ BLANDINA
2 ∙ REBECCA BARTHS ∙ 7 ∙ ELISABETH BARTHS ∙
3 ∙ ANNA BARTHS ∙ 8 ∙ CATHARINA

Anmerkung:
Das Epitaph wird mit Abbildung beschrieben in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 383: „Epitaph des Diakonus Johannes Barth von 1603. Hängt im nördlichen Seitenschiff, zweites Joch von Westen (früher z. Z. Bekmanns an einem Pfeiler über dem Predigtstuhl). h 2,80 m, br 1,90 m, t 55 cm. Über einer großen Konsole ist eine Säulenarchitektur aufgebaut, die im Mittelteil sich zweigeschossig vorbaut. Im großen Hauptgeschoß knien die Stifterfiguren (Sandstein, zwei Reliefs an den Seiten, in der Mitte Freifiguren). Im zweiten Geschoß und an den Seiten auf dem Gesims knien in frontaler Stellung drei Frauenfiguren (ebenfalls Sandstein). Die flachen Reliefs: im Rundmedaillon auf der Konsole ein Pelikan, neben dem zweiten Geschoß die Opferung Isaaks und die Erhöhung der ehernen Schlange, in der Bekrönung Gottvater, sind aus Alabaster. Die Säulen sind aus Holz (marmoriert gestrichen). Über den Stifterfiguren sind Inschrifttafeln mit erhabener Kapitale angebracht: (…). Als Spitze der Bekrönung des Epitaphs dient ein Kreismedaillon mit der Hausmarke (…) und der Umschrift (in Kapitale): (…). (Tafel 219 a.)
Nach Bekmann (II. Bd. V. Teil. 1. Buch 8. Kap. S. 18/19) ist der Diakonus (später Pfarrer) Johannes Barth erst 1613 gestorben, so daß Epitaph bereits zu Lebzeiten errichtet sein müßte. Die Farbgebung des Epitaphs ist in Ölfarbe erneuert: Figuren weiß, Füllungen hellblau, Säulen rot marmoriert. Der Erhaltungszustand des Epitaphs ist gut. Es sind nur ein Stück von der Konsole und kleinere Stücke vom Gesims abgebrochen. Stücke von Alabastersäulen auf dem steinernen Chor. Die Figur des Salvador mundi auf der Bekrönung war schon zu Bekmanns Zeiten entwendet.
Vgl. Bekmann „Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg“, Zweiter Band, Christian Friedrich Voß Berlin, 1753, 5. Teil I. Buch VIII. Kap. „Von der Stadt Werben“ S. 19: „Johann Barth, vorgemelten Ambrosii sohn, so eine zeitlang Diaconus gewesen, hernach Pastor worden, und gestorben A. 1613 besage nähststehender grabschrift: Johannes Barth obijt A. 1613 aetatis suae 51 cum Diaconum in hac Ecclesia Christi egisst Annos 13 Pastorem vero Annos 11, cujus anima requiescat in Pace. Transitus celer est & avolamus, welche worte neben seinem bilde, so daselbst vorhanden, zulesen.“
Vgl. auch Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 116. Demnach wurde Barth 1561/62 in Werben als Sohn des Pastors Ambrosius Barth geboren. Er wurde am 14. August an der Universität Wittenberg immatrikuliert, 1585 ist er an der Universität Frankfurt/O. nachweisbar. 1589 in Stendal ordiniert, trat er seinen Dienst in Werben an. Seine Ehefrau hieß Ilsa Brensing.

Lage:
Das Epitaph hängt innerhalb der Kirche am östlichen Ende der Nordwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018