altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Catharina Elisabeth Engel

Tochter des Freisassen

Sterbedatum:
15.03.1751
Konfession:
evangelisch
Ort:
Werben
Standort:
Johannis-Kirche
GPS:
11.981601 - 52.859634

Beschreibung:
Zustand
:
Auf der linken Seite ist der aus Akanthusblattwerk bestehende Zierrat beschädigt.

Inschrift
obere Kartusche
:
Sie sind
gleich, wie die
Engel Gottes
im Himmel.
Matth ∙ 22 ∙ V. 60

Textfeld:
Hier unter lieget
ein einziges Kind ihrer Eltern
weyland
Jfr Catharina Eliesabeth Engeln, di
1732 ∙ d ∙ 4 Novemb ∙ in Potsdam gebohren,
und 1751. d. 15 Mart. hieselbst gestorben
und also ihrem Herrn Vater
Hln Johann Andreas Engel Erb = Hln in
Wendemarck, in die Ewigckeit gefolget ist
Sie verließ ihre Frau Mutter,
Fr. Catharina Regina Barfelsen, u. hat
sie dadurch zum erstenmal betrübet.
Eine Jungfrau,
die dem Lamme nachwandelte,
gottseelig, gehorsam, gelaßen war:
Eine Tochter Israel, die bis an den Tod
mit Gott im Glauben kämpfte.
denn ihr letztes Wort war:
Ich laße dich nicht, du seegnest
mich denn ewiglich.

Anmerkung:
Das Grabmal wird beschrieben in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 385f: „Die folgenden Grabsteine stehen alle im Turmgeschoß. Sie zeigen in ganz besonderer Übersichtlichkeit die Stilentwicklung der Grabsteinkunst des 18. Jahrhunderts. (…). 43. Grabstein der Jungfrau Catharina Elisabeth Engel, geb. 1732, gest. 1751. h 2,90 m, br 1,30 m. Sandstein. Sie war die Tochter des Andreas Engel, Erbherrn in Wendemarck und der Catharina Regina Barfels. An den Seiten des Grabsteins sind große Blumen und Akanthusgehänge befestigt. Am Sockel, Gesims, selbst an den Pilasterkapitellen sind Puttenköpfe angebracht. Auf einer hohen Bekrönung halten zwei Putten eine Krone über einer Schriftkartusche. Der Grabstein ist aus zwei Teilen zusammengesetzt (über die Familie Engel vgl. Wappengrabstein Nr. 33).“
Das Begräbnis von Tochter und Mutter wurde im Kirchenbuch von Werben festgehalten. 1751: „14. Jfr Catharina Eliesabeth Engeln, seel. Hln Johann Andreas Engeln, gewesenen Freysaßen in Wendemark, und Grenadiers bey dem großen Königl. Laib Regiment in Potsdam, und der noch lebenden Frau Witwen Catharina Regina Barfelds + hinterlaßenen einzigen Jfr Tochter, ist d 19 Mart. des Abends mit großem Geläute in der Kirchen, dichte bey dem Küster-Stuhl begraben + …. 1752. num. 18“
1752: „18. Fr. Catharina Regina Barfelsen, seel. Hln Johann Andreas Engeln, gewesenen Freysaßen auf Paris Wendemark, nachgelaßenen Frau Wittwe, ist d 5 Jul. des Abends in der Kirchen stille beygesezet, nachdem sie zuvor am Sterbe-Tage mit 3 Pulsen ist überläutet worden (…. 1751 num. 14)“
Johann Andreas Engel wurde am 5. Dezember 1706 als Sohn des Joachim Engel in Wendemark geboren. Im Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Standort Magdeburg) befindet sich im Bestand des Altmärkischen Obergerichtes unter der Signatur A 23 g Nr. 502 aus dem Jahre 1729 eine Akte mit dem Titel: „Ludia Margarethe Barfels, geborene Hoffmann, gegen die Gebrüder und Gevetter Barfels in puncto Verkauf einer zu Mannlehen gehenden Hufe zu Wendemark an den Freisassen Engel“.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb des Kirchturms an der Südwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018