altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johanna Luisa von Itzenplitz

von Wulffen

Ehefrau des Gutsherrn

Sterbedatum:
00.06.1735
Konfession:
evangelisch
Ort:
Grieben
Standort:
Kirche
GPS:
11.962657 - 52.439869

Beschreibung:
Zustand:
Am Zierrat des Sarges sind etliche Blessuren und Fehlstellen zu verzeichnen.

Aufbau:
Der Kasten des Sandstein-Sarges hat die Form eines Quaders und ist mit Akanthusblattwerk verziert. Der Sargdeckel besitzt an den Schmalseiten trapezförmige Seitenflächen, auf denen Wappen angebracht sind (Fußende: Itzenplitz, Kopfende: Itzenplitz, Wulffen). Die Längsseiten des Deckels tragen die Ahnenwappen (linke Seite: „D. v. Schladen.“, „D. v. Trotha.“, „D. v. Wertensleben.“, „v. Zincken.“, „v. Hakeborn.“, „v. Hanfstengel.“, „v. Geusau.“, v. Obschelwitz.“; rechte Seite: „D. v. Wulffen.“, „D. v. Veltheim.“, „D. v. Tümen.“, „D. v. Rothau.“, „Brandin v. Lindau.“, „D. v. Wulffen.“, „D. v. Greifenberg“, „D. v. S…erheim.“). Auf der Oberseite des Deckel befinden sich vom Kopf- zum Fußende angeordnet: geflügelte Sanduhr, Kartusche mit vertiefter Inschrift, Kruzifix mit der Aufschrift „I. N. R. I.“, Krone, Kartusche mit vertiefter Inschrift, Totenkopf über gekreuztem Knochenpaar.

Inschrift
hintere Kartusche:

Hier ruhet in
Gott die Hochwohlgebohrne
Frau Fr: JOHANNA LUISA v.
ITZENPLITZ
gebohrnev. Wulffen
welche gebohren d 17 Nov. 1713 u. sich
vermählte mit Hr: AUG JOACH FRID
ITZENPLITZ
d 18 Sept. 1732 mit
welchem gezeuget 2 Töchter gestorben
d 2… … 1735

neben dem Kruzifix:
Ihres Alters
22 Jahr
7 Mon
12 Tage

vordere Kartusche:
Welcher
ist um unserer Sünde
willen dahin gegeben
und um unserer
Gerechtigkeit willen
auferwecket
Röm 4 v 25

Anmerkung:
Der Grabstein wird mit Abbildung beschrieben bei: Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 80. Die Angaben zu den Wappen entsprechen nur teilweise der tatsächlichen Situation auf den Särgen: „14 Zwei Steinsärge des August Joachim Friedrich v. Itzenplitz, † 1742, und seiner Frau Johanna Louisa, geb. v. Wule. lg 2,05 m, br 0,75 m. An der Ostwand. Beide gleich. Obenauf: Totenkopf, Kartusche mit Inschrift, Krone und Kruzifix. An der Deckelwölbung ringsum Wappen: Itzenplitz (3 Bärenköpfe auf Schrägrechtsbalken); Moltzan (gespalten, rechts Baumast mit Blättern; links 2 Greifenköpfe); Itzenplitz; Schulenburg (geviertelt, rechts oben und links unten Rind, links oben und rechts unten 3 Adlerfüße); Itzenplitz; Itzenplitz; Itzenplitz; Treskow (3 Hundeköpfe); Itzenplitz; Schladen, Trotha; Wertensleben; Zincken; Hakeborn; Hanfstengel; Geulan (Gans); Obschelwitz (Hahn); Gremenberg (3 Sparren). Am Kasten Löwenköpfe mit Ringen zwischen Akanthusblättern. Als Füße dienen liegende Bären. (Taf. 202c)“.
Die Verstorbene war eine Tochter des Hans Ulrich von Wulffen (Sd Eustach Friedrich von Wulffen und Helene von Veltheim), Herr auf Loburg, und Helene Sophia von Schladen. Im Kirchenbuch von Grieben wurde 1735 dokumentiert: „deb 29ten Juny ist beygesetzet die Hochwohlgebohrne Frau, Frau Johanna Louisa von Itzenplitz“. Nach ihrem Tod verheiratete sich ihr Ehemann August Joachim Friedrich von Itzenplitz am 15. Mai 1737 in Loburg mit der Schwester Friederike Charlotte von Wulffen (* 20. Mai 1718 † Gänsefurt 5. April 1763) (vgl. dazu: von Wulffen - Geneanet https://gw.geneanet.org/jrdus?lang=en&m=N&v=von+wulffen und Itzenplitz - worldhistory worldhistory.de/wnf/navbar/wnf.php?oid=16199&sid=).
Ihrem Ehemann wurde nach seinem Ableben am 26. Mai 1742 ein ebenfalls in der Griebener Kirche stehender gleichartiger Sarg zu Teil.

Lage:
Der Sarg steht innerhalb der Kirche in der nordöstlichen Ecke des Schiffes auf Hölzern aufgebockt.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018