altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Gideon Schultze

Pastor

Sterbedatum:
20.08.1697
Konfession:
evangelisch
Ort:
Binde
Standort:
Kirche
GPS:
11.386907 - 52.855271

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Umrandungslinie und Schrift sind gekerbt. Ein Wappen (steigender geflügelter Löwe(?) im Schild, Flügelpaar als Schmuck über dem Schild) unterteilt das Textfeld in zwei Abschnitte.

Inschrift:
H. JOHANN GIDEON
SCHULTZE
SOLTQUELLENSIS
PASTOR IN BINDE UND KAULITZ
IST GEBOHREN ANNO 1660
D. 20 IUN: GESTORBEN ∙ D ∙ 20 AUG
ANNO 1697 SEINES ALTERS 37
JAHR 2 MON: UND IM 4 SEINES
PREDIGERAMPTES
LUC: X ∙ 20 ∙
FREUET EUCH, DAS EUCH EURE NAHMEN
IM HIMMEL GESCHRIEBEN SIND ∙

II ∙ TIM ∙ II ∙ 12 ∙
ICH WEIS AN WELCHEN ICH GLAUBE
UND BIN GEWIS DAS ER KAN MIR
MEINE BEYLAGE BEWAHREN BIS
AN IENEM TAG

Anmerkung:
Der Grabstein wird beschrieben bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 65: „10. Ursprünglich vor dem Hochaltar, jetzt in der Nordostecke der Chores. h 1,95 m, br 1,05 m. Sandstein. Aus der Inschrift in römischer Kapitale geht hervor, daß der Pfarrer Johann Gideon Schultze 1660 in Salzwedel geboren und 1697 in Binde gestorben ist.“
Schultze hat im Jahre 1694 mit der Führung des ältesten überlieferten Kirchenbuches für das Kirchspiel Binde-Kaulitz begonnen. Unter dem auf der Grabplatte angegebenen Geburtsdatum findet sich in den Taufregistern beider Kirchen Salzwedels kein entsprechender Eintrag. Am 23. Oktober 1694 verheiratete er sich in Kläden bei Arendsee mit Eva Elisabeth Schultz (* Kläden 19. Februar 1672 † Werben 19. September 1749), einer Tochter des dortigen Pastors Johann Schultz. Zu seinem Ableben im Jahre 1697 befindet sich im Sterberegister von Binde der Eintrag: „Eod: a̅o̅ d. 20 Augusti ist des nachts um 11 sanft v. selig im … Glauben und herzlicher Anruffung Gottes eingeschlaffen Tit: Hl. Johan Gideon Schultze treufleißiger Prediger dieser Gemeinde v. zu Caulize nach dem Er nur 3 Jahr im Ampt gelebet, Es ist der Cörper beygesetzet in der Kirche, und die Leich-Be…gniß am 3 7bris gehalten. Gott verleyhe Ihm eine fröliche Aufferstehung zum Ewigen Leben.“ Die hinterbliebene Witwe verheiratete sich in zweiter Ehe am 6. Juni 1709 mit dem Inspektor und Pastor Joachim Rauw in Werben.

Lage:
Der Grabstein steht innerhalb der Kirche in der nordöstlichen Ecke des Chores.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018