Beschreibung
Zustand:
Die Oberfläche der Grabplatte aus Sandstein hat im oberen Bereich Fehlstellen. Die Lesbarkeit ist dennoch gegeben.

Dekor:
Die Platte besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und eine vertiefte Schrift. Die oberen Ecken sind mit Engelsköpfen über Flügelpaaren und die unteren Ecken mit je einer Muschel ausgeschmückt.

Inschrift:
Unter diesem Denckmahl Ruhen in Gott
zwo im Leben verEhligte,
Nach dem Tode aber auch wieder ungegtrnte Leiber
Matthias Geuthe,
Weyland gewesener Bürger und Brauer wie auch schön
und SchwertsFerber alhie
so gebohren den 16 JANUAR II ANNO 1661
Gestorben den 27 Aug: ANNO 1724 im 64ten jahr seines Alters
und deßen geliebteste Ehegenoßin
Ilsabey Dentzers,
So gebohren in hiesieger Neuen Stadt den 6 May ANNO 1674
Gestorben den 25 DECEMB: ANNO 1730 im 57ten jahr ihres Alters
Erster LEICHENTEXT TIMOTH: 4 ∙ C ∙ V ∙ 7 ∙ 8
Ich habe einen guten Kämpff gekämpffet ich habe den Lauff vollendet
ich habe glauben gehalten hinfort ist nur beygeleget die Cron der gerechtigkeit
Anderer LeichenText JEREM: 31 ∙ C ∙ V ∙ 3
Ich habe je und je geliebet darüm habe ich dich zu
mir gezogen aus Lauter Güte ∙
Ach Eltern So ruhet Ihr den̅ nun alhier in dieser Erden,
So Ihr durch Christi Stimm werdt aufferwecket werden,
Wie wird Eür hertz als dann so wunder Frölich seyn,
Wann Ihr mit Leib und Seel zum Himmel gehet ein,
Wir zwar schaun Eüer grab und seüftzen dabey ach
doch ist dies unser Trost wir folgen Eüch bald nach
Haben aus schuldigster Danckbarkeit diesen Stein legen laßen
die sämtliche hinterbliebenen Kinder

Anmerkung:
Im Sterberegister der Altstädter Marienkirche wurde das Ableben der Ehepartner dokumentiert.
1724: „Matthias Geuthe Bürger Brauer und Färber alhier ist öffentlich begraben worden den 3ten 7br begraben Seines 64. Jahr weniger 4. Monath.“
1730: „Fr. Ilsabe Dentzern, Matthias Geuthens seel. B. Br. und Färbers hinterl. Ehefr ist in der Schulkirchen öffentl. begraben worden. begr. d. 31. Xbr alt 56 Jahr u 7 Monath“
Geuthe wurde 1661 in der Altstadt Salzwedel als Sohn des Schwarzfärbers Jürgen Jeute geboren. Er ging am 4. September 1690 in der Marienkirche die Ehe mit einer Tochter des Weißgerbers Christian Dentzers aus der Neustadt Salzwedel ein.

Lage:
Die Grabplatte liegt im Chor auf der Mittelachse der Kirche.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018