Beschreibung:
Zustand:
Die abgetretene Grabplatte aus Sandstein ist nur noch bedingt lesbar.

Dekor:
Die Platte besitzt eine vertiefte Inschrift, die durch Querstriche in Abschnitte gegliedert ist.

Inschrift:
Hier Schlummert
die Frau
Anna Christina Krausen gebohrne Milow
Im Jahre 1737 den 12ten Aprill begann Sie das
Leben
verheiratete Sich 1767 den 24ten Junius
mit dem Prediger Friedrich Christian
Krause
der den 3ten Julius 1791 starb
und … Seiner Gemeinde in
…
…
…
…
…
…
den …
Alter von 67 Jahren … Tagen
…
…
______
… Wittwe
… …te
Dulder … jedem der
…
______
Schmerz …
… trauern
um sie
______
Friede sey mit ihrer Asche
______

Anmerkung:
Vgl. Danneil „Kirchengeschichte der Stadt Salzwedel“, Halle C. A. Schwetschke und Sohn 1842, S. 335f: „14. Friedrich Krause (1776 – 1791) Er war der zweite Sohn des Pastors zu Jeggau; seine Mutter war eine Tochter des Superintendenten Stephan Schultze (§. 45) in Salzwedel. Geboren 1737, besuchte er die Schule zu Gardelegen, studirte in Halle und ward bald nach seiner Rückkehr von der Universität seinem Vater adjungirt. Nachdem er die höchst beschwerliche Pfarre zu Jeggau von 1765 bis 1776 verwaltet, ward er als Pastor nach dem Perwer versetzt, wo er, von seiner Gemeine geliebt und von zahlreichen Freunden betrauert, schon am 3. Juli 1791 im 54sten Jahre seines Alters starb.“ (vgl. auch Czubatynski „Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 214.)
Laut Kirchenbuch wurde Krause in Jeggau am 3. September 1737 als Sohn des Pastors Friedrich Christian Krause († Jeggau 19. April 1767) und dessen Ehefrau Dorothea Elisabeth († Jeggau 25. Dezember 1794) geboren. Hier ging er auch die Ehe mit Anna Christina Milow ein: „1767 Den 24 Junius ist der hiesige Lehrer und Prediger HErr Fridrich Christian Krause III, des Weiland HochwohlEhrwürden und Hochwohlgelahrten HErrn Fridrich Christian Krausen gewesen 43 Jährigen Seelsorgers dieser Gemeinde, ältester HErr Sohn, mit der HochEdelgebohrnen und Hochgeachteten Jungfer Anna Christina Milon des Weiland HochEdelgebohrnen HErrn Michael Fridrich Milon gewesenen Gerichts Assessors ins Strasburg in der Uckermarck ältesten Jungfer Tochter, vertrauet worden. HEr Pastor Lachmann in Miste (= Mieste) hat die Copulations Rede gehalten über die Worte HErr erzeige uns deine Gnade und hilff uns.“
Pastor Krause wurde in der St. Georgskirche auf dem Perver vor Salzwedel begraben: „den 3ten Julius gefiel es dem weisen Regierer der Welt den Herrn Friedrich Christian Krause treufleißigen Prediger hiesiger Pfarre in seinen 53ten Jahre an einer Brustwassersucht und Schlagfluß diesem Irdischen zu entreißen, er wur: den 6ten dieses Monath auf dem hiesigen Kirchhof beerdiget.“
1804 wurde im Sterberegister der Marienkirche festgehalten, dass die Witwe des Pastors Krause im Alter von 65 Jahren an Auszehrung gestorben ist. „Ihr 1791 verstorbene Ehegatte Hl. Friederich Christian Krause war Prediger zum Hospital St: George im Perver. Sie selbst starb in dem Chüdenschen Hause in der Prediger Strasse“.

Lage:
Die Grabplatte liegt im nordwestlichen Hallenanbau vor der Tür zum Kirchenschiff. Ihr oberes Ende weist nach Westen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018