altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Rosine Elisabeth von dem Knesebeck

Schulze

Ehefrau des Gutsherrn

Sterbedatum:
06.05.1818
Konfession:
evangelisch
Ort:
Langenapel
Standort:
Kirche
GPS:
10.967217 - 52.816758

Beschreibung:
Zustand:
Die Oberfläche der gusseisernen Gedenkplatte ist korrodiert. Teile der Inschrift haben ihre goldene Farbe verloren.

Dekor:
Das Epitaph besitzt eine bilderrahmenähnliche Umrandung und eine erhabene Inschrift. Die Rahmenecken sind mit Blättern dekoriert. Rahmen und Schrift heben sich durch eine goldene Farbgebung vom schwarzen Hintergrund ab.

Inschrift:
Dem Andenken theurer Eltern
des
Herrn Friedrich Wilhelm Georg von dem Knesebeck,
Rittergutbesitzer auf Langenapel Doehre und Wittingen,
geboren den 11ten Februar 1750
gestorben den 12ten März 1824.
und der
Frau Rosine Elisabeth von dem Knesebeck gebornen Schulze,
geboren den 30sten November 1758
gestorben den 6ten May 1818
Weihen dankbare Kinder dieses Denkmal der Liebe
* * *
Sanft ruhe ihre Asche.

Anmerkung:
Die Grabplatte wird beschrieben in Hildebrandt „Die Grabsteine und Epitaphien adliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark“, Gardelegen 1868, S. 43: „3. Auf einer ähnlichen schwarzen Tafel, welche der Eingangsthür gegenüber angebracht ist, liest man gleichfalls in goldenen Buchstaben: (…).“ Der Verstorbene wurde am 11. Februar 1750 als Sohn des Werner Georg von dem Knesebeck und dessen Ehefrau Charlotte Philippine Augustine von Biedersee in Langenapel geboren. Am 1. Februar 1780 verheiratete er sich in Seehausen mit Elisabeth Rosina Schulze, der ältesten Tochter des Christian Friedrich Heinrich Schulze „Kauf- und Handelsmann in Seehausen, Herrn in Lichterfelde und S(ch)iffers auf Berlin u. Hamburg (Eintrag im Trauregister Osterwohle-Langenapel)“ und dessen Ehefrau Anna Gertrud Schmidt.
Der Schwiegervater Schulze ist durch einen umfangreichen Kornhandel im Ausland sehr vermögend geworden. Sein Geld legte er durch den Kauf u. a. der Güter Lichterfelde I (1771) und II (1786) an. Die im Wert gestiegenen Güter trat er später an seinen Sohn Johann Christian Schulze und an seinen Schwiegersohn, dem Kriegs- und Domänenrat Christian Ludwig Dietrich Litzmann, ab. „Der andere Schwiegersohn, Friedrich Wilhelm Georg v. d. Knesebeck zu Langenapel, wollte nicht den aktuellen Preis, sondern nur den seinerzeitigen Kaufpreis zahlen und setzte auf seinen privilegierten Stand, konnte damit aber 1805 vor dem Altmärkischen Obergericht nicht bestehen (vgl. Enders „Die Altmark“, S. 1033).
Knesebeck starb laut Kirchenbuch von Osterwohle-Langenapel 1824 als „Ritterguthsbesitzer und Patron hiesiger Pfarre“ an Altersschwäche und hinterließ acht Kinder. Seine Ehefrau starb 1818 an Brustwassersucht.

Lage:
Die Gedenkplatte hängt innerhalb der Kirche an der Nordwand gegenüber dem Eingangsportal. Sie ist die Mittlere von den vier hier befindlichen Platten.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018