altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Henricus Visbeck

Pastor

Sterbedatum:
01.10.1679
Konfession:
evangelisch
Ort:
Kerkau
Standort:
Kirche
GPS:
11.429515 - 52.782501

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte ist am linken Rand etwas abgetreten und wurde mit weißer Farbe übertüncht.

Dekor:
Umrandungslinie und Inschrift sind gekerbt.

Inschrift:
…HET DER WOHLERWÜRDIGE,
…AHRE UND WOLGELEHRTE
(HE)NRICUS VISBECK, TREUFLEIS„
SIG GEWESENER PASTOR ZU KERCKOW
UND LÜBARS, WELCHER Ao̅. 1619 AM 11.
SEPT. AUF DIESE WELT GEBOHREN,
Ao̅ 1649 ZUM PFARRERN ALHIE BE„
STELLT, Ao̅ 1678 AM 1. OCTOB. SEE„
IM HERRN ENTSCHLAFFEN NACH
DEM ER SEIN LEBEN GEBRACHT AUF
59 JAHR
DESSEN SEELE GOTT WOLLE GNÆDIG
SEIN

(JESUS) IST UNS GEMACHT VON
(GOTT) ZUR WEISHEIT UND ZUR
GERECHTIGKEIT UND ZUR HEILI„
GUNG UND ZUR ERLÖSCHUNG

Anmerkung:
Der Grabstein wird beschrieben bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 158: „Inschriftengrabstein. 9. Im Turm an der Westwand. Sandstein. h 1,85 m, br 1 m. Nach der Inschrift in römischer Kapitale ist Henricus Visbeck, Pastor zu Kerckow und Lübars, geboren am 11. September 1619, 1649 zum Pfarrer bestellt, gestorben am 1. Oktober 1678.“ Das Sterbejahr auf der Grabplatte weicht von der Angabe im Kirchenbuch (1679) um ein Jahr ab.
Vgl. Heinrich Visbeck 1619–1679 – Nova Acta Gentis Hueberianae https://salbert.org/wt/individual.php?pid=I3510&ged=enafgh. Demnach wurde Visbeck 1619 in Seehausen geboren.
Visbeck legte am 27. November 1649 das älteste erhaltene Kirchenbuch der Gemeinden Kerkau und Lübbars an. Bis 1666 ließ er mit seiner wohl aus Seehausen stammenden Ehefrau Barbara Krusemark fünf Kinder in Kerkau taufen.
Das Ableben dieser Eheleute ist im Sterberegister dokumentiert worden:
„Anno 1679 den 1ten Octobr. üm 12 Uhr mittags ist der Weyland Wohlehrwürdige e. Hl. Heinricus Visbeck, treugewesener Pastor der Gemeinde zu Kerckau und Lübars nach ausgestandener Leibesschwachheit Todes verblichen, nach dem er in dieser Welt gelebet 59 Jahr und 3 Wochen, u. sein Ampt geführet 30 Jahr. Die hinterbliebene Fr. Wittwe hat das gantze Gnaden Jahr erhalten.“
„Anno 1704 24 7bris Fraw Barbara Krusemarcken, sehl Hl Henrici Visbeckens, gew Pastoris zu Kerckou u. Lubars nachgelaßene Fr Wittwe gestorben, und den 2 Octobris beerdiget worden ihres Alters 77 Jahr. ihr Leichentext ist gewesen ex Psalm 73 Herr. Wen ich nur Dich habe. so frage ich nichts nach Himmel undt Erde“ Christian Petri aus Seehausen († Kerkau 11. Mai 1714), der mit Visbecks Tochter Eleonora Sophia (* Kerkau 28. Februar 1659 † Kerkau 18. April 1723) verheiratet war, übernahm ab 1680 die Pfarrstelle in Kerkau.

Lage:
Der Grabstein steht innerhalb der Kirche an der Westwand des Turmes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018