altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna Augusta Friederica Winnig

Pastorentochter

Sterbedatum:
10.10.1748
Konfession:
evangelisch
Ort:
Bellingen
Standort:
Kirche
GPS:
11.829096 - 52.512354

Beschreibung:
Zustand:
Das Grabmal aus Sandstein ist vollständig erhalten. Es besitzt eine farbliche Fassung mit geringen Fehlstellen.

Dekor:
Das Textfeld mit vertiefter Schrift wird seitlich und oberhalb von einem Vorhang gesäumt. Darüber schweben zwei Engel, die mittig eine fünfzackige Krone über dem mit verschlungenen Buchstaben gebildeten Monogramm „AAFW“ halten. Nach oben schließt der auf einem Sockel stehende Grabstein mit einem Gesims und darüberstehenden trapezförmigen Giebel ab.

Inschrift:
Fürchte dich nicht,
Leser,
ein Wort von einem Todten zu hören
Anna Augusta Friederica
Hln. Past: Gottfried Winnings
und
Frau Eleonora Elisabeth Nolten
Töchterlein,
welche d. 19 Septembr. a. 1745 gebohren,
und d. 13 Octobr. a. 1748 gestorben,
Prediget dir aus dem Staube,
was sie ist das must du sein,
oder werden
Kindlich im Glauben, Weise in der Einfalt
rein in Blut, Heilig ohn Ruhn
seelig im Leben, lebendig im Tode,
verklärt in der Auferstehung.
Nun gehe hin und Lerne
was dich ein Kind gelehret!

Kurtz ist mein irdisches Leben ein beßers
wird mir geben Gott in der Ewigkeit,
Da werd ich nicht mehr sterben in keiner Noth
verderben Mein Leben wird sein Lauter Freud

Anmerkung:
Der Grabstein wird beschrieben bei: Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 20: „24. Grabstein der Anna Augusta Friederica Winning, † 1748. Innen an der Nordleibung des Triumphbogens. h 2,60 m; 0,90 m. Sandstein. Schrifttafel mit vertiefter Fraktur: (…).“
Gottfried Rudolf Winning wurde in Tangermünde geboren, wo er 1722 auch eine Anstellung als Konrektor fand. Kurze Zeit später übernahm er bis 1745 die Pfarrstelle in Dobbrun und anschließend bis zu seinem Tod 1765 in Bellingen. Er war seit 1741 verheiratet mit einer Tochter des Pastors Johann Rudolph Nolte in Stendal und dessen zweiter Ehefrau Eleonore Elisabeth Heinzelmann (vgl. Czubatynski „Pfarrerbuch für die Altmark“ S. 331 und 248f sowie: Eleonore Elisabeth Heinzelmann (1703-1769) | WikiTree FREE Family ...
https://www.wikitree.com/wiki/Heinzelmann-195). Winning starb 1765 lt. Kirchenbuch von Bellingen: „am 22sten May ist der Hochehrwürdige und Hochgelahrte Herr Herr Gottfried Winning, an die 20 Jahre treugewesener Pastor allhier gestorben und den 24sten eiusdem in der Kirche vor dem Altar begraben, die Gedächtniß„Predigt wurde 4 Wochen darauf von des Herrn Inspector Schulzen Hochehrwürden über Jes. 43, 1. gehalten. Er ist alt geworden 62 Jahr 8 Monate“
In derselben Quelle wurde 1748 dokumentiert: „Den 13ten October ist meine p. t. des Predigers Gottfried Winning einzige liebe Tochter nach überstandener 10tägiger Brust„Krankheit, Namens Anna Augusta Friedrica (Winninginn) von Gott durch einen sanften und seligen Tod nachmittags zwischen 1 und 2 Uhr abgefordert. Sie ist d. 16ten eiusdem in der Kirche vor die Canzel„Thür mit einer Parentation beerdiget worden. Ihr Alter, das sie in dieser elenden Welt erreichet sind 3 Jahr 3 Wochen und 3 Tage.“

Lage:
Der Grabstein steht innerhalb der Kirche an der nördlichen Leibung des Triumphbogens.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018