altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Ludolf Bertram Philipp von Lüderitz

Gutsherr, Hof- und Kammergerichtsrat, Präsident

Sterbedatum:
18.04.1686
Konfession:
evangelisch
Ort:
Lüderitz
Standort:
Kirche
GPS:
11.742995 - 52.508016

Beschreibung:
Zustand:
Das Epitaph aus Holz ist vollständig erhalten. Minimale Fehlstellen befinden sich in der Inschrift.

Dekor:
Ein ovales Medaillon zeigt das Wappen derer von Lüderitz. Auf dem Rand stehen 16 Ahnenwappen. Das Medaillon wird von üppigem Akanthusblattwerk mit sechs Puten eingefasst. Eine fünfzackige Krone bildet den oberen Abschluss. Gleichermaßen gefasst ist die Kartusche mit der Inschrift unter dem Medaillon. Ein Totenschädel über gekreuzten Knochen dekoriert die Umrahmung. Das Denkmal besitzt eine farbreiche Fassung.

Inschrift:
Der HochEdele Gebohrne Herr H(err L)udolff Bertram
Phili(p)p von Lüderitz
Sr. Churfürstlichen Durchlauchtigkeit zu Branden
burg bestalter geheimbder Rath PRÄSIDENT und Ober Steuer Director des fürsten
thumbs Halberstadt DIRECTOR der Graffschafft Regenstein und Haubtmann des Amb
tes Egelln Erbherr auf Lüderitz, Ottersburg schernbeck und Üpplingen
Ist gebohren Anno 1628 den I May und ist gestorben Anno
1686 den 18 april des sontags nachmitagszwischen 3 und 4 uhr

Anmerkung:
Der Grabstein wird mit Abbildung beschrieben bei: Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 138: „14. Epitaph des Ludolff Bertram Philipp von und zu Lüderitz, † 1686. Holz. Wappen (roter Anker auf Silber), darum 16 kleine Wappen:1. roter Anker auf Silber (Lüderitz); 2. zwei silberne Beile auf Blau (Kläden); 3. goldenes Kleeblatt mit silbernen Eichblättern auf Blau (Bismarck); 4. blaues Kleeblatt mit 3 schwarzen Flügeln auf Silber (Borstel); 5. geteilt: oben Silber, unten 3 schwarze Schrägrechtsbalken auf Silber; 6. sechs grüne Lilien um rotweißen Ring auf Silber (Lattorf); 7. geteilt durch silbernen Balken oben 2, unten 1 silberner Stern auf Blau; 8. springender goldener Hund auf Rot-Silber (v. Britzke); 9. zweimal Rot-Gold geteilt, auf Rot 3 silberne Rosen (v. Alvensleben); 10. roter springender Hund auf Silber; 11. 3 schwarze Lilien auf Silber (Rochow zu Goltz); 12. 3 schwarze Haken auf Silber (Hake); 13. roter springender Fuchs auf Gold (v. Voß); 14. 3 rote Rosen auf Silber; 15. 2 rote Wölfe auf Gold; 16. geviertelt: rechts oben und links unten drei schwarze Balken auf Gold; oben links und rechts unten roter Ast mit 2 Blättern auf Silber. Um die Wappen Akanthuskranz mit Engeln. Unten Kartusche mit Fraktur: (…) (Taf. 206b).“
Vgl. Dienemann und Hasse „Nachrichten vom Johanniterorden“, Berlin 1767, S. 267. Demnach war Lüderitz verheiratet mit Justina Louisa von Hertefeld a. d. H. Hertefeldt, einer Tochter des Georg Wilhelm von Hertefeldt, Herr auf Hertefeldt und Kolck und Anna Justina von Hembritze. Laut Gedenktafel in der Lüderitzer Kirche fand auch sie hier ihre letzte Ruhestätte (* 3. Januar 1642 † 21.12.1721).
Neben seinen Verwaltungsämtern besaß der Verstorbene auch Gut und Dorf Lüderitz (vgl. dazu Enders „Die Altmark“ S. 485, 719).

Lage:
Das Epitaph hängt innerhalb der Kirche an der Nordwand des Chores.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018