altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Hans von Lüderitz

Gutsherr

Sterbedatum:
00.00.1484
Konfession:
katholisch
Ort:
Lüderitz
Standort:
Kirche
GPS:
11.742995 - 52.508016

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist bis auf einige Flecken vollständig erhalten. Die Inschrift auf dem linken Rand wurde für die zweite dargestellte Person nicht ergänzt.

Dekor:
Gezeigt werden in Ritzzeichnung zweier Edelmänner, die mit einem Schwert ausgerüstet sind. Zwischen deren Beinen steht das Wappen der Familie Lüderitz (Anker im Schild). Eine gekerbte Linie hebt den Rand, der die vertiefte Inschrift trägt, vor.

Inschrift:
An̅o Dm̅ M CCCC LXXXIIII altra
post bartolomei obiit her hans de
luderitze
ritter cj aia rqescat i̅
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Anmerkung:
Der Grabstein wird mit Abbildung beschrieben bei: Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 137f: „12. Grabstein der Brüder Lüderitz, Hans, † 1484. h 1,75 m, br 1,39 m. An der Nordwand des Chores. Ritzzeichnung der beiden Junker in ganzer Figur, Hände auf Schwerter gestützt. Zwischen ihnen das Wappen: Anker. Umschrift in vertiefter Minuskel: (…). Der Text für den Bruder ist nicht zur Ausführung gekommen. (Taf. 204c).“
Im Landesarchiv Sachsenanhalt werden etliche Urkunden zur Familie von Lüderitz zu Lüderitz verwahrt. Die am 5. Juni 1443 ausgestellte und unter der Signatur H 66 A Nr. 21 abgelegte Urkunde belegt Hans von Lüderitz und sein Brüder: „Die Brüder Henning, Albrecht, Hans und Heinrich von Lüderitz schwören Herzog Heinrich von Braunschweig-Lüneburg sowie denen von Mahrenholz, Günther von Oberg, denen von Steinberg, Friedrich von Weverlingen, Burchard von Bartensleben, Laurentius von Honlage, denen von Schenk sowie dem Rat der Stadt Braunschweig Urfehde wegen der Gefangenschaft des Henning von Lüderitz, behalten sich jedoch das Fehderecht für bestimmte Fälle vor.“
Vgl. auch Enders „Die Altmark“ S. 47: „Auf Geheiß Markgraf Friedrichs d. J. kündigten Arnd v. Lüderitz, Hauptmann der Altmark, Bernd v. Rohr, Hauptmann der Prignitz, Henning v. Lüderitz, Marschall, Hans, Hans und Albrecht v. Lüderitz und Bernd v. d. Schulenburg d. J. 1448 dem Heinrich v. Byern an, daß sie sein Feind seien und ihm mit ihren Helfern schaden wollten, wo sie nur könnten.“

Lage:
Die Grabplatte wurde innerhalb der Kirche in der Nordwand des Chores eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018