altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Gottfried Ohm

Pastor

Sterbedatum:
20.01.1798
Konfession:
evangelisch
Ort:
Meßdorf
Standort:
Kirche
GPS:
11.555319 - 52.720974

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist im Bereich der Verzierungen lädiert.

Dekor:
Das erhabene Textfeld zeigt eine vertiefte Inschrift auf gewölbten Zeilen. Es wird seitlich von Pilastern mit Blattranken gesäumt. Über dem Schriftfeld befindet sich mittig ein mit Blumen dekorierter Kranz, der das Monogramm „JGO“ enthält. Nach oben schließt der Grabstein mit einer geschwungenen Kante ab. Oben auf steht mittig eine mit Blüten verzierte Urne, die einen quadratischen Querschnitt besitzt. Unter dem Textfeld befindet sich ein Sockel, der ebenfalls eine Urne zeigt.

Inschrift:
Denkmahl
des Th. Herrn Johann Gottfried Ohm
wohlverdienten Pastoris
zuerst von 1785 bis 1796
beyden christl. Gemeinen zu Gr. u. Kl. Ballerstedt
darnach von Ostern 1796 an zu Mestorf u. Biesenthal
1759 d: 27. Aug: war er zu Stendal gebohren
1796 d: 26. Apr: verehlichte er sich zu Stendal mit
Doroth: Louise Christiane Hindenburgen
und zeugte mit ihr 1 Sohn und 1 Tochter
letztere aber ward erst 4 Monat
nach seinem Tode gebohren.
So würdig er wegen seiner Rechtschaffenheit
und Amts = Treue eines längern Lebens schien,
so nahm ihn doch der göttliche Rathschluß
d: 29. Jan: 1798 durch den Tod zu sich
seines Alters 38 Jahre 5 Mon:
Um ihn weinen seine Gattin, und
seine ihn überlebenden Kinder
um ihn trauern seine Gemeinen
und alle die ihn geliebt
Leichen Text Jes: … V. 2…

Anmerkung:
Die Grabplatte wird mit Bild beschrieben bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 217: „9. Grabstein des Pastors Johann Gottfried Ohm. h 2,35 m. br 1 m. An der Südseite des Schiffes (stehend). Sandstein. Auf dem Sockel des Grabsteins Urne mit Lorbeerkranz, zu Seiten der Schriftkartusche Balustersäulen. Bekrönung durch eine Vase. Inschrift in barocker Fraktur, (…). (Tafel 176 c.)“.
Diese zweitverwendete Grabplatte lag vor 2001 auf dem Friedhof südlich des Langhauses und fand danach mit zwei weiteren Platten Aufstellung in der Kirche. Auf der Rückseite des Grabsteins findet man die Schauseite der Primärnutzung in Form einer üppigen Akanthusumrandung, welche ein ovales Textfeld einfasst, dessen Schrift jedoch ausgeglättet ist (Mitteilung Uwe Lenz, Ortsbürgermeister in Meßdorf, 2018).
Im Meßdorfer Kirchenbuch wurde 1798 festgehalten: „Hl. Johann Gottfried Ohm Prediger hieselbst, starb d 29t Jan des Morgends um 5 Uhr an der allhie grassierenden heßligen FrieselKranckheit im 39ten Jahre. Es verlohr die Gemeine allhir an ihn ein gewißenhaften rechtschaffenen Prediger, der nur 2 … Jare … an ihren Seelen undt … gearbeitet; den er vorher bei den Gem zu Gr u Kl Ballerstaedt 11 Jare gewesen. Er wurde den 2ten Febr. beerdiget“.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb der Kirche an der Nordwand des Chores.

Text:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018

Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018, Uwe Lenz, Meßdorf 2001