Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist, bis auf einige Flecken, vollständig erhalten.

Dekor:
Der Grabstein besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und eine vertiefte Schrift. Über dem Leichentext sind zwei Wappenschilder mit Initialen eingehauen (links: A ∙ H, rechts: V ∙ B).

Inschrift:
ANNO ∙ 1616 ∙ AM ∙ 5 ∙ FEBRVARIO ∙
VMB ∙ 2 ∙ VHR ∙ NACHMITTAGES ∙ IST ∙
DER ∙ EHRWIRDIGER ∙ ACHTBAR VND ∙
WOLGELARTER ∙ ABRAHAMVS ∙
HANE ∙ 27 ∙ IAHR ∙ GEWESENER ∙
PASTOR ∙ ZV ∙ MESTORF ∙ IN ∙ GOTT ∙ SELIG ∙
ENTSCHLAFFEN ∙ SEINES ∙
ALTERS ∙ IM ∙ 52 ∙ IAHR∙
D ∙ S ∙ G ∙ G ∙ S ∙ A
(Dessen Seele Gott gnädig sei)

IOHANN. 3 ∙
ALSO ∙ HAT ∙ GOTT ∙ DIE ∙ WELT ∙
GELIEBET ∙ DAS ∙ ER ∙ SEINEN ∙ EIN ∙
GEBORNEN ∙ SOHN ∙ GAB ∙ AVF ∙ DAS ∙
ALLE ∙ DIE ∙ AN ∙ IHN ∙ GLEUBEN ∙NICHT ∙
VERLOREN ∙ WERDEN ∙ SONDERN ∙
DAS ∙ EWIGE ∙ LEBEN ∙
HABEN ∙

DANI: 12 ∙
DIE ∙ LEHRER ∙ WERDEN ∙ LEUCH
TEN ∙ WIE ∙ DES ∙ HIMMELS ∙ GLANTZ,
VND ∙ DIE ∙ SO ∙ VIEL ∙ ZVR ∙ GERECH
TIGKEIT ∙ WEISEN ∙ WIE ∙ DIE ∙ STER∙
NEN ∙ IMMER ∙ VND ∙
EWIGLICH ∙

Anmerkung:
Die Grabplatte wird nicht genannt bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 217f.
Vgl. Broschüre „Glaube und Raum Die evangelische Dorfkirche zu Meßdorf“, 2006 herausgegeben mit Texten von Norbert Lazay, Pfarrer zu Gladigau, und Uwe Lenz, Diplom Historiker und Bürgermeister in Meßdorf: „Nachdem die Grabplatte lange Zeit als Trittstein am Westportal verbaut war, fand sie im Jahre 2001 ihre Rückführung in der Altarraum der Kirche“.
Müller, Parisius „Die Abschiede der in den Jahren 1540 – 1542 in der Altmark gehaltenen ersten General-Kirchen-Visitationen mit Berücksichtigung der in den Jahren 1551, 1579 und 1600 gehaltenen Visitationen“ Bd. 2 S. 390: „1600 Der Pfarrherr Er Abraham Ham aus der Pfalz Chinsheim bürtig, aetatis 40, ist 11 Jahre allhier in officio gewesen, ist von den Collatoren voviert den 24. Octobris anno 89, ordinatus a M Sabello Chemnito Stendaliae in die Simonis et ludae [28. Oct.] anno 89, confirmationem non habet“.
Mitteilung Herr Uwe Lenz Meßdorf: Hane war verheiratet mit Ursula Burmeister, sie war die Tochter des 1597 verstorbenen Wolfsburger Pfarrers Mathias Burmeister. Im Jahre 1620 bestätigt sie in einer Urkunde des Gutes zu Vinzelberg, dass sie 30 Gulden empfangen hat. Die Unterschrift bestätigt sie mit dem Siegel ihres Mannes.

Abmessungen:
1,07 m × 2,10 m × 0,15 m

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb der Kirche an der Nordwand des Chores.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018