altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Joachim Friedrich von Jeetze

Sohn des Gutsherrn

Sterbedatum:
04.01.1728
Konfession:
evangelisch
Ort:
Grassau
Standort:
Kirche
GPS:
11.685173 - 52.670433

Beschreibung:
Zustand:
Der Anstrich aus weißer Wandfarbe ist vielenorts abgeblättert.

Dekor:
Die Grabplatte, wie auch die darauf befindlichen beiden Textfelder haben einen schmalen erhabenen Rand. Die Inschrift ist ebenfalls erhaben. Über den nebeneinanderstehenden Textfeldern schweben zwei Putten, die je ein Wappen halten und mit ihrer freien Hand einen Lorbeerzweig fassen. Unter den Textfeldern liegen ebenfalls Lorbeerzweige, mittig steht eine Sanduhr.

Inschrift
linkes Textfeld:

Wenn alle
Welt durchs Feur zu„
bricht, und Gott wird halten
ein Gericht so wird der Wey„
land Hochwohlgebohrne Herr
Herr JOACHIMUS FRIEDRICUS
von Jeetz
, verkläret stehn, und
in das Himmelreich ein gehen.
Er ist gestorben den 4ten Jan 1728
an den Pocken im 13ten Jahre
seines Alters, da Er schon mänli„
che Studia und Tugenden hatte.

Text
Psalm CIII. V. 15. 16.
Ein Mensch ist in seinem Leben
wie Graß, und blühet wie
eine blume auf dem Felde.
Wenn der Wind darüber
Gehet, so ist sie nimmer da,
und ihre Stätte
Kennet sie
nicht mehr.
rechtes Textfeld:
Hier liegen
verwahret die erstarten
Gebeine der Weyland Hoch„
Wohlgebohrne Fräulein
Fräulein
JOHANNE SOPHIE SALOME
von Jeetzen
die Seele
aber ist bey Gott der sie durch
seines Sohnes Tods bitterkeit
erlöset hat zur Seeligkeit.
Sie ist gestorben den 27ten Jan
1721 an den Pocken in 12 Jahre
Ihres Alters

Text
Jerm. 31. V. 3.
Ich habe die Je und Je
geliebet, darum habe ich
dich zu mir gezo„
gen aus lauter
Güte.

Anmerkung:
Die Verstorbenen waren Kinder des Erdmann Christoph von Jeetze. Vgl. August Walter „Genealogische Geschichte des Geschlechts von Jeetze“, Magdeburg 1860, S. 102f: „208. Johanne Sophie Salome, Schwester der Vorigen. Am 7. Januar 1710 geboren, starb sie 27. Januar 1721 in Spandau. Beide sind in Grassau beigesetzt. (…) 210. Joachim Friedrich, Bruder Vorigen. Am 26. August 1715 geboren, ein sehr begabtes und vorgeschrittenes Kind, starb den 4. Januar 1728 in Klöden (= Kläden)“.
Dieser Sohn starb wenige Monate nach seinem Vater. Im Kirchenbuch von Grassau wurde dazu festgehalten: „den 11 Januarii (1728) ist des verstorbenen Erdtmann Christoph von Jeetze ältester Sohn Friedrich zu Kläden an den Bocken gestorben und d 15t hy allhier des abends beerdiget worden Alt Anstatt des accidens vor beyde leichen bin von der Fr. Oberstin mit höhnischen spitzfindigen Worten abgespeißet, und doch vermeinet selbige, sie müste mich erhalten, da doch die Erhaltung ein Göttl. Werck ist, und ich von Ihr noch keinen 1 gl werth bekom̅en habe als ein Geschencke und Gabe“. Zum Tod der Tochter wurde 1721 vermerkt: „d 27 Februarii ist, die Fräulein Johanna Sophie Salome des Hln Landrath und Obristen von Jeetze älteste Fräul Tochter, in der Stille allhier beygesetzet worden. Selbige ist zu Spandau todtes verblichen an den Blattern den 27 Januarii deßelben Jahres, Alt 12 Jahr“.
Die Grabplatte findet Erwähnung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 76: „Grabstein des Joachim Friedrich von Jeetze, † 1728, und der Johanne Sophie Salome von Jeetze. An der Südleibung des Triumphbogens, teilweise vom Gestühl verdeckt. br. 1,24 m. Schriftplatte mit erhabener Fraktur: (…). Oben 2 Wappen: Jeetze und Itzenplitz.“

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb der Kirche. Sie wurde in die südliche Leibung des Triumphbogens eingelassen. Ihr unteres Ende ragt etwas in den Fußboden hinein.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018