altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Hans Ernst von Barsewisch

Gutsherr, Wachtmeister

Sterbedatum:
05.09.1697
Konfession:
evangelisch
Ort:
Seehausen
Standort:
Petrikirche
GPS:
11.754257 - 52.889983

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist bis auf geringfügige Blessuren vollständig erhalten.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und eine gekerbte Inschrift. Über dem Textfeld schweben zwei Putten, die das Wappen der Familie von Barsewisch mittig halten (ein Barsch zwischen drei Seeblättern, die zwei zu eins angeordnet sind, im Schild; als Helmzier ebenfalls der Barsch vor vier Pfauenfedern). Das untere Ende des Schriftfeldes ist mit Lorbeerzweigen, an deren Enden Blüten sitzen, und in sich verschlungenen Linien dekoriert.

Inschrift:
Alhier Ruhet in Gott
der Wolgebohrne Herr
HANS ERNST VON BARSEWISCHEN
gewesener Erb Herr auff
Vielbhom, Scharpenlo und Esack
ist a̅o̅: 1602. gebohren
und a̅o̅: 1697. D. 5. Septemb. Seelig gestorben
seines Alters 95 Jahr

Textus Johann. 3. V. 16
Also hat Gott die Welt geliebet das er
seinen eingebohrnen Sohn gab auf das
alle an ihn glauben nicht verlohren
werden sondern das ewige Leben haben
Esa 50. V. 2.
Die richtig für sich gewandelt
haben kommen zum Friede
und ruhen in ihren
Kammern

Anmerkung:
Hans Ernst von Barsewisch wurde 1602 als Sohn des Friedrich von Barsewisch und dessen Ehefrau Maria von Retzdorff geboren. Mit Maria von Britzke war er verheiratet (vgl. GEDBAS: Familienforschung Peters https://gedbas.genealogy.net/person/database/51371?begin=&offset=82800...).
Im Kirchenbuch von Vielbaum wurde 1697 festgehalten: „d. 5. Sept: ist abends zwischen 5. u. 6. Uhr gestorben Herr Hans Ernst von Barsewisch, Erbherr auff Vielb. Scharpelow u. Esack. begraben d. 27. Oct: cum … Joh. 3 aetatis 95. jahr.“
Karl Henning von Barsewisch (1895 - 1981), ein Mitglied der Familie, legte vor dem Krieg auf einer Reise von Mecklenburg nach Süddeutschland einen Halt in Seehausen ein. Der Hotelier vor Ort bemerkte den Wimpel mit dem Barsewisch-Wappen am Fahrzeug und gab zu verstehen, dass die Steinplatte vor dem Hoteleingang rückseitig dasselbe Wappen zeigt. Daraufhin signalisierte Barsewisch, dass ihm an der Sicherung dieses Grabsteines, wenn sich die Gelegenheit ergeben würde, viel gelegen sei. So kam es, dass noch vor dem Krieg im Zuge von Baumaßnahmen am Hotel die Grabplatte tatsächlich in die Petrikirche gebracht wurde. Wie sie aber einst von Vielbaum nach Seehausen kam um zweckentfremdet als Treppenstufe zu dienen, ist nicht überliefert (Mitteilung Prof. Dr. Bernhard von Barsewisch, Gr. Pankow 2018). Dies erklärt auch, weshalb die Platte nicht erwähnt wird bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 314 (Seehausen) bzw. S. 329 (Vielbaum)“.

Lage:
Die Grabplatte lehnt innerhalb der Kirche am östlichen Ende der Nordwand des Schiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018