altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Balthasar Berndis

Sohn des Bürgermeisters

Sterbedatum:
27.07.1694
Konfession:
evangelisch
Ort:
Osterburg
Standort:
Nikolaikirche
GPS:
11.753695 - 52.790384

Beschreibung:
Zustand:
Die Gedenkplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Inschrift:
Steh still Wanderßman undt ließ
HANS BOLDEMAN
Bürgermeistr alhier zu Osterburg
stiftete
dieseß Erbbegräbniß
seinem im waßer umbgekom̅enen Soh̅
OTTO BOLDEMAN
zum andencken
Anno 1484
Alß dasselbe von krieg und alterthum zerstöret
richtete eß von neuen an
des ersten stiffterß Enkel in siebenden grad
STEPHAN BERNDIS
Churft∙ brandenbl∙ Raht auch burgermeister hieselbst
und
muste zum Erstling dareingeben
den Cörper seineß ersten Sohneß
IOHAN BALTH ∙ BERNDIS
welcher bald nachhero
bey ungemeiner Son̅enhitze in der Neiße bey Görlitz
am 27 Jul ∙ 1694 vertranck
Verwundere dich
über die wundersahme gerichte Gottes
und
wandere in Frieden

Anmerkung:
Die Grabplatte wird erwähnt in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 248: „Gedächtnistafel mit Bauinschrift von 1694. Sandstein. h 1,50 m br 83 cm. Umrahmung durch Palmenzweige. Erhabene Inschrift in römischer Kapitale und Fraktur (schwarz bemalt). …“
Vgl. Bekmann „Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg … 5. Theil, I. Buch VII. Kap. Von der Stadt Osterburg“ S. 15f: „6. Stephan Berndis, der III. Johann des II. Sohn, Königl. Preußl. Gränzraht und Burgermeister. Seine Frau Anna Katharina Beuchelin, Balth. Beuchels Burgermeisters zu Havelberg tochter, welche verstorben A. 1699. Er hat A. 1695 die §. III. erwähnte Boldemannische Erb = und Begräbnüskapelle von grunde erneuern und diese Aufschrift daran setzen lassen: In Dei Teropt. Max. gloriam sempiternam, Majorum beate defunctorum Recordationem piam Sui & Posterorum Nominis & Gentis Berndisianae Utilitatem perpetuam Oratorium vivis, Dormitorium Mortius f. f. & postea quam posterius hoc Exuvijs Filij Primogeneti longe dilecti Johannis Balthasari opt. lit. stud. Gorlitzij Lusatorum d. XVII.Julij M.DC.XCIV. In amne Nisso sobito extincti: Filiolae septimogenitae svavissimae Elisabethae Sabinae Hamburgi Holsatorum d. XXX April. M.DCXC. Repentina morte sublatae, Proh dolor! initiavisset Hoc Mortalitatis documentam & aeternitatis Monumentum adornari curavit Stephanus Berndis Sereniss. … Potentiss. Elect. Brandenb. a Consilijs Limitum … Reipubl. Patriae Consul uxore Anna Catharina Beuchelia M.DC.XCV. Memento Dei, disce mori & vives. Und weil sein ältester Sohn Johann Balthasar Berndis, (gleich wie vor diesem A. 1484 der junge Otto Boldemann) A. 1694 im Wasser ertrunken ist: so ist zu dessen andenken neben der Boldemannischen gedächtnüsse in der mauer von dieser Kapelle ein ander stein mit folgenden Worten gesetzet worden: Stehe still Wanderer und ließ: Hans Boldemann (…) Er ist A. 1727 im 79 jahr seines alters als Emiritus verstorben, nachdem dieses geschlechte beinahe 200 jahr dieser Stat Burgermeister gegeben.“

Lage:
Die Gedenkplatte ist außerhalb der Kirche in die Nordwand der an das Kirchenschiff angebauten Sakristei bzw. Erbbegräbnis der Familie Boldemann eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018