Beschreibung
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist sehr stark verwittert. Reste der schrifttragenden Oberfläche sind nur noch partiell vorhanden. Auch das Dekor fehlt größtenteils, so dass insbesondere auf der linken Hälfte nur noch die äußere Form der Platte erhalten geblieben ist.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt einen mit einem Gesims nach oben abgeschlossenen Sockel, auf dem sich zwei rocaillenförmige Kartuschen (vermutlich für die Leichentexte) befinden. Gleichermaßen sind die darüberstehenden Textfelder der Eheleute gefasst. Über einem weiteren Gesims hat sich vom üppigen Zierrat lediglich ein Teil einer Akanthusgirlande unter einem geschwungenen, erhabenen Rand erhalten. Die Schrift ist gekerbt.

Inschrift
obere Kartusche rechts:
…
…enten
…indet
… Bussen
…ar
…
…
… ein
… …siehe …
… erreichte ein Alter
von 66 Jahren
…

untere Kartusche rechts:
…
… nicht
… 5. 5

Anmerkung:
Anhand der noch lesbaren spärlichen Daten auf der Grabplatte konnte aus dem Sterberegister der Jacobikirche der Eintrag von 1787 zugeordnet werden: „Fr: Agnetan Maria Bußen, Herrn Johan̅ Heinrich Hemptenmachers vormahligen Bürgers, wie auch Kauff= und HandelsMan̅s hieselbst, Witwe, 66 Jahr alt, starb an Faul = Fieber den 23ten januarii, und ward den 28ten januarii begraben. Die Kirche bekam 2. thl. 10. gl.“
Im selben Register steht 1764: „Herr Johann Heinrich Hemptenmacher, vornehmer Bürger, Brauer, Kauff und Handelsmann, wie auch Vorsteher des Hospitals St: Georgii, starb den 9ten Martii, abends um 5. uhr. seines alters 43. jahr 11. Monat, weniger 11. tage, an der etlichmahl wiederholten Butstürtzung, und ward abends den 13ten Martii mit einer Parentation über ψ: 39: 5. begraben. Die Kirche bekam 2. rthlr 10. gl. die Schule 2. rhl 6. gl die armen Casse 1 rhl. jeder Prediger für den Gang 1. rthlr, der Küster 12. gl und die Pulsanten 23. gl.“.
Die Eheschließung fand 1744 statt: „Hl. Johann Heinrich Hemptenmacher, Bürgers, Brauers wie auch Kauff und Handelsmann hieselbst, seel. Hl. Johann Joachim Hemptenmachers, weyl: Bürgers, Brauers hieselbst nachgelaßener Sohn, mit seiner Braut Jgfr. Maria Agneten Bussen, Hl. Gottfrid Bussens, Bürgers u. Brauers in Gardelegen eheleibl. Tochter. sind procl. Dom. 19. 20. 21. p. Trinit. und den 21ten 8br in Gardelegen copuliret. bekam 12 gl. Trau gebühren, und etwas vors Opfer.“
Damit gehört diese Grabplatte auch zu den drei weiter westlich angebrachten Denkmälern der Familie Hemptenmacher.
Die am 13. Juli 1780 an Wassersucht verstorbene und in der Kirche begrabene 54jährige Maria Buße, Ehefrau des Hauptmanns Johann Friedrich Müller, scheidet wegen ihres Alters aus.

Lage:
Die Grabplatte hängt außerhalb der Kirche an einem der mittleren Stützpfeiler der Südwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017