altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Matthes Bading

Knabe

Sterbedatum:
02.09.1607
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Dom
GPS:
11.860493 - 52.600648

Beschreibung
Zustand
:
Von der Grabplatte aus Sandstein sind drei Bruchteile auffindbar. Zwei Teile bilden die obere linke Ecke und ein Teil gehört in die untere rechte Ecke.

Dekor:
Umrandungslinie und Schrift sind gekerbt. Das Textfeld wird durch eine Kartusche, in der eine Hausmarke enthalten ist, in zwei Abschnitte unterteilt.

Inschrift:
Ano 1607. D(en 2.)
Septembris ist (in Gott)
entschlaffen M(atthes)
des erbaren Io(chim Ba)
dings
söhnlei(n seines)
alters (7) iha(r der see)
len gott gne(dich vnd)
Barmher(tzig sey.)
A M (E N.)

(I) B

(PSA)LM 4.
(ICH LIEGE U)ND SCHLAFFE
(GANZ MIT) FRIEDEN DEN
(ALLEIN DU) HERR HILFFST
(MIR DAS I)CH SICHER WONE

Anmerkung:
Eine (heute noch aktuelle) Beschreibung des Denkmals aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist abgedruckt in: „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal Textteil“, Mitteldeutscher Verlag, 2020, S. 153: „(...) h 1,13 m. br 58 cm. Sandstein mit vertiefter Inschrift in Antiqua: (...). Es folgt die Hausmarke (---) mit den Initialen I B, dann ein Spruch. Am unteren Rande die Signatur des Steinmetzes: HL.“ Mittels dieser Quelle konnten die verlorengegangenen Teile der Inschrift ergänzt werden. Der genaue Standort wird nicht genannt, jedoch wird die Grabplatte unter der Rubrik „Grabdenkmäler an und in den Kapitelgebäuden“ mit aufgeführt.
Bei Enders „Die Altmark“, BVW 2008, S. 1023 zu lesen: „Und man ging mit der Mode. 1608 beklagte Joachim Badingk zu Stendal die neue Mode, die ihm zusätzliche Kosten verursacht habe; denn nachdem er Margaretha Wolters, Bartholomäus Polckows Witwe, zur Ehe genommen und mit ihr Kinderchen, darunter zwei Mädchen, gezeugt hatte, sei mittlerweile eine ganz neue Trachtt an Kleidung aufgekommen. Als habe er ihr mit Rücksicht auf die Töchter, die doch gekleidet werden mußten, aus seinen Gütern vollkommene Kleider nach der Newen weiß zu den vorigen nach der bisherigen Gewohnheit mit schweren Unkosten anfertigen lassen.“ Bei den hier genannten Eheleuten handelt es sich wahrscheinlich um die Eltern des verstorbenen Knaben.

Lage:
Die Grabplattenfragmente lagen bis 2022 außerhalb der Kirche vor der Ostwand des nördlichen Querschiffes. Sie gehören zu einer Menge von Grabdenkmälern, die an diesem Ort auf Euro-Paletten zwischengelagert wurden. Dann erfolgte die Umlegung der Plattenfragmente an einen geschützten Ort.

Foto und Text:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018/2023