altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Henriette Maria Dölle

Domina

Sterbedatum:
10.05.1760
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
St. Anna-Kirche
GPS:
11.855584 - 52.602907

Beschreibung
Zustand
:
Die Grabplatte aus Sandstein besitzt geringfügige Blessuren im Randbereich. Der weiße Anstrich ist nicht mehr durchgängig erhalten.

Dekor:
Umrandungslinie und Schrift sind gekerbt. Über dem Textfeld befinden sich zwei Wappen. Das Linke zeigt im Schild fünf vierblättrige Blüten, die zwei zu eins zu zwei angeordnet sind. Eine weitere Blüte ziert den Helm. Das rechte Wappen führt ein Haus im Schild, das ein rundbogiges Portal und drei darüberstehende Fenster besitzt. Über der Traufe stehen drei gleichgroße Giebel. Eine fünfblättrige Blüte zwischen einem Büffelhornpaar bildet die Helmzier. Unter dem Schriftfeld liegt ein Totenkopf mit einer Sanduhr darüber. Beidseitig neben dem Schädel liegt je ein Zweig mit Blättern.

Inschrift:
Hier ist ein Grab
der Seel:
DOMINA
DÖLLIN
deß weiland
Herrn BürgeMeister DÖLLEN älteste Tochter
welche gebohren
ANNO 1682 DEN 23 MARTY nachmitag zwischen
3 und 4 uhr und in der Heil: Tauffe die Nahmen
HENRIETTE MARIA bekom̅en, Sie hat gelebet bey Ihren
Vetter 21 Jahr und ANNO 1703 alß CONVENTVALIN im Kloster
St: CATARINEN bey der PR…ENDE deß Klosterß
St: ANNEN 12 Jahr alsdan wurde Sie zur PRIORIN erwehlet
8 Jahr Anno 1723 dan durch Gottes Gnade das Kloster
St: ANNEN von Neuen errichtet, ist Sie nebst 5 CONVENTVALI
als DOMINA daselbst eingeführet: ANNO 1760 de̅ 10. May
ist Sie in Ihren erlößer Jeßu Christi Sanfft und
Seel: entschlaffen und hat 78. Jahre 11. MONATH
18. Tage friedlich auf dieße Weldt zugebracht
Ges: p. 394 Ich hab in Gottes Hertz und Sinn
mein Hertz und Sinn ergeben
was Böse scheint ist mein gewinn
der Tod selbst ist mein Leben: ETC

Anmerkung:
Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große Stendal, 1873, S. 397f Johann Peter Dölle wird von 1684 bis 1712 als Ratsherr bzw. Bürgermeister in Stendal genannt.

Lage:
Die Grabplatte steht außerhalb der Kirche an der Südwand in einer Nische.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018