Beschreibung:
Zustand:
Der Grabstein aus Sandstein besitzt auf der Oberfläche im oberen Bereich geringfügige Abplatzungen. Die Lesbarkeit wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Dekor:
Das Grabmal aus Sandstein schließt nach oben durch eine symmetrische Folge von Konkav- und Konvexbögen ab. Ein gelockter Engelskopf über einem Flügelpaar über dem Textfeld passt sich den Bögen an. Umrandungslinie und Schrift sind gekerbt. Das Textfeld wird von Lorbeerzweigen oval eingerahmt.

Inschrift:
Alhier Ruhen die Gebeine
des Weyland Ehren wolgeachteten
Friedrich Wiegels
Einwohners und Ackermans in Bülstringen
Welcher Ao̅ 1686 d: 5 Decemb: alhier gebohren.
Ao̅ 1706 d: 16 Novemb:
Sich mit Jfr. Catharina Lüpken Verehelicht
und mit selbiger 2 Söhne und 5 Töchter gezeuget hat.
Ao̅ 1732 d. 25 May aber alhier Verstorben
alt 45 Jahr 5 Monat und 3 wochen
wurde begraben d. 29 May.
Leichen – Text
Psalm: 42. 2. 3.
wie der hirsch schreyet nach frischem
wasser so schreyet – daß ich Gottes
angesicht schaue.

Anmerkung:
Der Inhalt der Grabsteininschrift stellt im Prinzip die Fortsetzung der nachfolgend genannten Quelle um eine Generation dar:
S. Wolf: „Ein Verzeichnis aller ehemaligen namentlich bekannten Besitzer der Höfe in Bülstringen aus dem Jahre 1716“, erschienen im Heft 9 „Familienforschung heute“ der Arbeitsgemeinschaft Genealogie Magdeburg 1995, S. 48ff: „…Peter Böving. Henrich Langsted von Bärnstorff heirathete ao. 1642 Annen Müllers von Locksted und lebete mit selbiger in der Ehe 10 Jahr, zeugete mit ihr 4 Töchter, aber keinen einzigen Sohn, starb ao. 1652 und ließ seine Frau als Witwe hinter sich. Joachim Balleer von Jertzen oder Jesseritz heirathete ao. 1653 Annen Müllers, Henrich Langsteds Witwe, zeugete mit selbiger 3 Töchter und lebete mit ihr 42 Jahr im Ehestande, übergab an seine Tochter Marien Balleers bey seinen Lebzeiten das Guth und starb ao. 1695 den 30 May. Joachim Wiegel von Uthmöden heirathete ao. 1672 den 3. Octobr. Marien Balleers, Joachim Balleers Tochter, zeugete mit selbiger 5 Söhne und 2 Töchter, von welchen 4 Söhne und eine Tochter gestorben, ein Sohn Friederich und eine Tochter namens Anna annoch leben; starb ao. 1706 den 6. July und vererbte das Guth an seinen Sohn Friederich Wiegeln.“
Friedrich Wiegel starb laut Kirchenbuch von Bülstringen 1732 „an Engbrüstigkeit, und dazu kommender Schwulst und Schlagfluß“.
Das Dorf Bülstringen gehörte Ende des 17. Jahrhundert teilweise zur Landreiterei Salzwedel (vgl. Originalkataster im Danneil-Museum Salzwedel).

Lage:
Der Grabstein steht auf dem Kirchhof nordwestlich der Kirche. Unmittelbar nördlich davon steht das Grabmal gleicher Machart der Ehefrau des Verstorbenen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018