altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Heinrich Tripler

Gerichtsschöppe, Ackermann

Sterbedatum:
27.06.1717
Konfession:
evangelisch
Ort:
Bülstringen, Bördekreis
Standort:
Kirchhof
GPS:
11.345355 - 52.319765

Beschreibung
Zustand
:
Der Grabstein ist vollständig erhalten. Trotz seiner leichten Neigung nach Osten ist er standfest. Wegen des starken Efeu-Bewuchses und eines eisernen Grab-Zaunes unmittelbar vor dem Stein kann die untere Hälfte nicht eingesehen werden.

Dekor:
Das Grabmal aus Sandstein schließt nach oben durch eine symmetrische Folge von Konkav- und Konvexbögen ab. Ein gelockter Engelskopf über einem Flügelpaar über dem Textfeld passt sich den Bögen an. Umrandungslinie und Schrift sind gekerbt.

Inschrift:
In seinem Erlöser CHRISTO JESU
Ruhet alhier vor diesem auffgerichteten LeichenStein
Der Weyland Ehren Wolgeachtete HENRICH TRIPLER
gewesener Gerichts-Schöppe und Achermann
in Wgegeliz
Welcher daselbst Anno 1663 den 6t Octobr gebohren
Anno 1691 den 3t Decembr mit Jungffer Hede
wig Schoffs
auff Süplingen ehelich copuliret, mit wel
cher Er in die 26 Jahr eine friedliche geseegnete
Ehe gepflogen, und mit ihr 4 Söhne
gezeuget Er ist Anno 1717 den 2…
und den …
lich begraben worden …




Anmerkung:
Im Kirchenbuch von Bülstringen/Wieglitz ist dokumentiert worden: „Anno 1717 den 27t. Junii Abends umb 10 Uhr ist Henrich Tripler Ackermann und Gerichts-Schöppe in Wiegelitz ein ehrlicher und Auffrichtiger Mann an der Schwindsucht gestorben, und darauff den 1t Julii bey Haltung einer Leichen-Predigt und volckreicher Versammlung Christehrlich begraben worden Aetatis suae 54 Jahr weniger 14 Wochen.“ Bei der Angabe von Stand und Wohnort des Verstorbenen hat sich der Steinmetz etwas vertan. Mit dem genannten Ort ist das benachbarte Wieglitz gemeint.
Die Witwe des Henrich Tripler verstarb am 7. Juli 1733 im Alter von 61½ Jahren in Wieglitz.
Unmittelbar nördlich angrenzend steht ein zweiter Stein ähnlicher Machart, von dem nur die obere Hälfte erhalten ist. Dessen Vorderseite ist wegen des starken Bewuchses der Grabstelle nicht einsehbar. Vermutlich ist dieses Denkmal der Ehefrau des Verstorbenen gewidmet.
Wieglitz besitzt erst seit 1831 eine eigene Kirche. Vermutlich kam zu dieser Zeit auch ein eigener Friedhof dazu. Das Dorf gehörte Ende des 17. Jahrhundert zur Landreiterei Salzwedel (vgl. Originalkataster im Danneil-Museum Salzwedel).

Lage:
Der Grabstein befindet sich wenige Meter nördlich der Kirche freistehend vor einem mit einem Eisenzaun eingefriedeten und mit Efeu überwucherten Familiengrab.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018