altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Werner von der Schulenburg

Graf, Kurs. Minister

Sterbedatum:
26.08.1810
Konfession:
evangelisch
Ort:
Salzwedel
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.149566 - 52.849429

Beschreibung
Zustand
:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die geschwärzte Inschrift und die Umrandungslinie sind gekerbt.
Besonders bemerkenswert ist die Rückseite der Grabplatte. Auf dem oberen Drittel befindet sich ein tiefes Relief, das ein wappenähnliches Gebilde zeigt. Die Oberfläche darunter ist perfekt geglättet. Vermutlich wurde die vorbereitete Grabplatte nicht mehr gebraucht, weshalb man die noch unbearbeitete Seite für eine Zweitbestimmung nutzte. Die fotografische Erfassung der Rückseite ist wegen des geringen Abstandes zur Apsis-Wand nur partiell möglich.

Inschrift:
Hier ruhet
Werner Graf von der Schulenburg
gros Kreutz des Dannebrogs Orden,
Königlicher Dänischer Kammerherr
Ehemaliger Minister am Chur Säxischen
Hofe
Lehns Herr der Güther Betzendorff,
Rittleben, Winterfeldt, Apenburg,
und der Probstey Salzwedel
Er sah die Welt den 7: April 1736
entschlum̅erte sanft d: 26: August 1810
in einem Alter von 74 Jahren
4 Monathen und 18 Tagen.
Seiner Thaten sich bewust,
ging Er aus dem Traume des
Lebens, hoffend, ein höheres
Erwachen entgegen.

Anmerkung:
Siehe „Des Genealogischen Hand-Buchs zweyter Theil“, Bd. 2 S. 279: „Grafen von der Schulenburg … Werner geb. 7 Apr. 1736, Dän. Lehnsgraf, auf Maasleben, Seegard u. Ahretofft seit 1786, Herr der Probstey zu Salzwedel, K. Dän. Cammerh. u. Ritt. vom Dannebr. auch vorm gevollm. Minst. am Churf. Sächs. Hofe bis 1768, lebt in Hamburg. Gem. Johanne Marie Meyer, des Dän. Obrist Malleville geschied. Gem. verm. im Aug. 1781.“
Im Sterberegister der Marienkirche wurde 1810 dokumentiert: „Er war Großkreuz des Königlich Dänischen Ordens, Königl Dänischer Kam̅erherr, auch ehemaliger ministerieller Gesandter der Güter Segow und Ahretoff im Erzherzogthum Schleswig, auch Herr der Probstei Salzwedel, Betzendorf, Apenburg, Winterfeld, Rittleben im Königreich Westphalen. Er starb auf der hiesigen Probstei (an) Entkräftung“.
Die Grabplatte findet Erwähnung in Hildebrandt „Die Grabsteine und Epitaphien adliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark“, Gardelegen 1868, S. 15. Die damals beschriebene Lage weicht von der heutigen Situation ab: „Ein neben dem Hochaltar in den Boden eingesenkter Stein …“.

Lage:
Die Grabplatte steht im Chor an der Wand nördlich hinter dem Hochaltar. Auf der anderen Seite des Altares befindet sich vor einer Wandnische ein weiteres Denkmal für den Verstorbenen und dessen Ehefrau.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017