altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Ursula Schreiber

Rühl

Ehefrau des Stadtschreibers

Sterbedatum:
07.03.1684
Konfession:
evangelisch
Ort:
Salzwedel
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.149370 - 52.849305

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Grabplatte zeigt die verstorbenen Eheleute im Relief in Lebensgröße. Beide halten ein Buch in ihrer rechten und ein Handschuhpaar in ihrer linken Hand. Seitlich neben den Köpfen sind zwei Wappen abgebildet. Das Linke – Schreiber – zeigt im Schild einen gebeugten Arm mit einer Schreibfeder in der Hand, darunter nebeneinanderstehend zwei Kreise. Den Helm zieren drei Straußenfedern. Das rechte Wappen führt im Schild in der oberen Hälfte einen Kranz, die untere Hälfte ist mit vier Querbalken ausgefüllt. Die Helmzier besteht aus einem Stamm, dem seitlich zwei Triebe mit je einem Blatt entsprießen. Das gesamte Relief ist mit einem erhabenen Rand eingefasst, auf dem sich wie auch auf den Büchern eine gekerbte Inschrift befindet.

Schriftzugumlauf auf dem Rand:
…IL PRÆTER LACRUMAS VENI ENS AD LUMINA VITÆ
AFFERT MIL. ALIFERT CUN TUMULATUR HOMO

ET EIUS CONIUX URSULA RUHLEN NATA 26. SEPT: Ao̅. 1628 DENATA ∙ 7. MART:

Ao̅ 1684: ÆTAT ∙ 55 ∙ ANII:

DN ANDREAS SCHREIBER CAMER NATUS 15. FEBR: Ao̅ 1618 DENATUS D. 22 IVN 1666 ∙ ÆT 48 ∙

Inschrift auf dem linken Buchdeckel:
UNSER WAN
DEL IST IM
HIMMEL PHI
LIPP.
3.

Inschrift auf dem linken Buchdeckel:
DIE MIT
THRÄNEN
SAEN WERDEN
MIT FREWDEN
ERNDTEN.
PSALM
126.

Anmerkung:
Der „secretarius der Altenstadt Saltzwedel“ Andreas Schreiber verheiratet sich am 10. November 1646 mit der Jungfrau Ursula Rühl/Röhl, einer Tochter des Bürgermeister in der Altstadt Salzwedel namens Michaelis Rühl. Bei den folgenden Kindstaufen (1649 – 1661) wird er auch als Stadtschreiber bezeichnet. Laut Sterberegister der Marienkirche werden Andreas Schreiber am 29. Juni 1666 und dessen Ehefrau Ursula Röhl am 28. März 1684 „alhie in der Kirchen begraben“.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb der Kirche an der Ostwand im südlichen Querhaus.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017