altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Ursula Hanses

Chüden

Ehefrau des Juristen und Ratsverwandten

Sterbedatum:
15.08.1640
Konfession:
evangelisch
Ort:
Salzwedel
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.149414 - 52.849494

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Inschrift und die Umrandungslinien sind gekerbt. Das Textfeld wird durch zwei nebeneinanderstehende Wappen in zwei Abschnitte unterteilt. Den Helm des linken Wappens ziert ein Flügelpaar. Der Schild ist horizontal in drei Bereiche unterteilt. Das rechte Wappen (Chüden) zeigt drei Pfauenfedern über einem Schrägbalken auf vertikal geteiltem Schild. Der Helmschmuck besteht aus einem Pfau mit ausgebreitetem Schwanz.

Inschrift
Schriftzugumlauf auf dem Rand:
Ao 1574 AM 22 MAY IST DIE
EDLE UND TUGENDREICHE FRAU URSULA CHÜDENS HR ANDREAS
HANSES
∙ S ∙ WIT ∙ GEBOREN …
… 1640 DEN 15. AUG: SEL: VERSTORBEN ÆTAT 66 JAHR 3 MONAT

Textfeld:
PSALM 126 V. 5
Die mit Tränen seen
Werden mit Freuden
Erndten

SEINER WOLVERDIENTEN
MUTTER ZUM CHRISTL. AN
DENCKEN HAT IHR SOHN H
JOACHIM HANSES ZU HAD
MERS – UND BARLEBEN ERBSAS
DIESEN STEIN LEGEN LASSEN
ANNO 1661

Anmerkung:
Hans Chüden und dessen Ehefrau Cäcilie Borcholt lassen am 25. Mai 1574 ihre Tochter Ursula taufen. Diese verheiratet sich mit dem Rechtsgelehrten Andreas Hanses, einem Sohn des Georg Hanses und Catharina Bock in der Altstadt Salzwedel. (vgl. Sippenbuch - und Familienforschung Gottsleben www.gottsleben-genealogie.de/SIBU1.htm). Zwischen 1602 und 1607 lässt Andreas Hanses vier Kinder in der Marienkirche taufen, dabei wird er 1606 und 1607 als Ratsverwandter bezeichnet.
Im Sterberegister der Marienkirche wurde 1640 vermerkt: „Andreas Hansesche witwe den 21. Augusti begraben“. Andreas Hanses verstarb bereits im Jahr 1616: „Kramer Andreas Hanses vnversehens den Mitwoch den 3. July vngefehr vmb 10. vhre von dieser weilt abgeschieden vnd zv vnser lieben frawen in das Kirchen begraben nicht weitt von Herr Johanni stuhle da er leicht si…t den 6. July.“
Der Stifter der Grabplatte, Joachim Hanses (getauft am 19. September 1602), war u. a. Pachtinhaber des Amtes Hadmersleben und Erbauer des dortigen sogenannten Hanseschen Hofes (heute Kirchstr. 3). Dieser entstand in den Jahren 1649 bis 1652 als Adelshof. Der große Vierseitenhof verfügt über ein straßenseitig, an der Nordwestseite des Hofs stehendes Wohnhaus. Der dreiteilige Giebel ist verputzt und mit kleinen Voluten und Obelisken verziert. Bemerkenswert ist das geschmückte Sitznischenportal. (vgl. Sankt-Stephani-Kirche (Hadmersleben) Landkarten und ... de.geomapedia.org/information/sankt-stephani-kirche-(hadmersleben).html; aufgerufen am 2.1.2018)

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb der Kirche an der Ostwand des Querschiffes nördlich der Vierung auf einem kleinen gemauerten Podest.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017