altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Agnesa Christina Regina Dencker

Petzsche

Sterbedatum:
07.06.1716
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.859937 - 52.605484

Beschreibung
Zustand
:
Der obere Teil der Grabplatte aus Sandstein, der den Namen des Verstorbenen trägt, ist sauber abgetrennt worden und fehlt. Auf der Oberfläche der unteren Hälfte sind einige Abplatzungen zu finden. Die Lesbarkeit wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Dekor:
Inschrift und Umrandungslinie sind gekerbt.

Inschrift:

ET POST FUNERA DESIDERATISSIMÆ ∙
NAT: STAPPENBEC: ANNO 1686 d ∙ 28 ∙ MART:
DENAT: STENDAL ANNO 1716 d ∙ 7∙ JUNII ∙
PARS MELIOR ANIMA SEDIS ANGUSTӕ
HOSPES
SUCCESSIT ASTRIS, UNDE ORIGINEM
TRAXIT,
MUDIDO FAMAM RELIQUIT
IN COELO BEATISSIMA OMNIUM
REDINTE GRATIO ∙
GAUDE! LUGE

Anmerkung:
Die auf der Grabplatte beschriebene Person war Agnese Christina Regina Petzsche. Sie wurde am 28. März 1686 in Stappenbeck als Tochter des Malachias Petzsche und dessen Ehefrau Catharina Manecke geboren. Am 26. November 1710 wurde sie in Stappenbeck mit Johannes Heinrich Dencker, „Medicinӕ doctor in Gardelegen“, verheiratet. Diese Eheleute ließen sich nach ihrer Trauung in Stendal nieder. Malachias Petzsche war lt. seines Sterbeeintrags im Stappenbecker Kirchenbuch (1732) „Königl. Danischer Lieutnant und Erbgeseßener“ vermutlich auf einem Freihof in Stappenbeck.
Das Sterberegister der Marienkirche in Stendal beginnt erst 1720. Im Trauregister von 1717 ist jedoch die Wiederverheiratung des verwitweten Johann Heinrich Denker mit Marie Anna Sophia von Britzke, einer Tochter des Erbherrn Caspar Friedrich von Britzke auf Bensdorf dokumentiert. In diesem Zusammenhang wird Denker als „Viduus Medicinae Doctor, bey dem Königl. Preußl. u. Churfürstl. Brandenb. Collegio Medico wolverordneter Adjunctus, wie auch Physicus Ordinarius alhier“ bezeichnet.
Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen und Große Stendal 1873, S. 280: „20) Dr. Johann Heinrich Denker aus Helmstedt, war zuerst Arzt in Gardelegen und wurde als solcher 1710 wegen einer Dissertation de Asthmate stomachali zum Doctor promovirt. 1714 war er bereits in Stendal, 1726 Stadtphysicus und Rathmann, auch Collegii medici adjunctus. 1732 zuletzt nachweisbar.“

Lage:
Der Grabplattenteil steht außerhalb der Kirche an der Westwand des Nordturmes auf einem Mauersims.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017