altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna Ursula Salfeld

Cleve

Ehefrau des Pastors

Sterbedatum:
00.00.1698
Konfession:
evangelisch
Ort:
Oebisfelde/Kaltendorf
Standort:
Nikolaikirche
GPS:
10.982640 - 52.433100

Beschreibung
Zustand
:
Die Sandsteinplatte ist im oberen Bereich abgetreten.

Dekor:
Die Platte besitzt einen schmalen, erhabenen Rand. Über dem ebenso gefassten, ovalen Textfeld mit vertiefter Inschrift schweben zwei Putten, die ein Wappenpaar halten (links – Salfeld: ein geflügeltes rübenähnliches Gebilde im Schild, auf dem Helm ein steigendes Tier, rechts – Cleve: vertikal geteilter Schild, auf dem links übereinander drei Rosen stehen und rechts ein Schrägband mit drei Sternen verläuft, ein Flügelpaar dient als Helmzier). Die vier Ecken um das Textoval sind mit Akanthusblattwerk dekoriert.

Inschrift:
Siste Viator
Sect
Cave … hunc … …eus
quiest clestma…
Toenunce optimarum volutum laude
insigniter conspicuæ
ANNÆ URSULÆ
qvæ
Felix Filia
Beati Ho…ni
PAULI CLEVII
Beveræ et Holsmündæ qu…
MARTHÆ CHRISTINÆ STARCKÆ
Felicior Conniugia Uxor
CAROLI FRIDERICI SALFELDII,
Past. in„ et ex„ tra Obisfeld.
Felicissima veió anima e…us in
DEO conquiescente corpore re
Surrection exspectante
Venerare Cineres i[br Nat. Bever. Ao 1659. d. 8 ·SQi. Denat. Kaltend. Fer. III
Pentec. 1698.
Du fragst mein Wandersman Wer liegt doch hier begraben
Steh still, du solt von mir die kurtze Nachricht haben
Der Eltern gröste Lust der Weiber ihre Zier
Und ihres Mannes Hertz und freude ruhet hier
Textus Psalm 73. x. ult.
Das ist meine Freude, das
ich mich zu Gott halte.

Anmerkung:
Vgl. Siegfried Müller „Die Kirchengemeinde Kaltendorf seit der Reformation“, Buchdruckerei „Neues Tageblatt“, Oebisfelde-Kaltendorf, 1935, S. 13: „Um die Kaltendorfer Stelle bewarb sich nun [nach dem Tod des Pastors Johann David Walther im Jahre 1702, F. M.] Carl Friedrich Salfeld, der Sohn eines Buchdruckers in Halle. Nach 9jährigem Hiersein verlor er seine Gattin Ursula Anna geb. Cleve und 2 Kinder. Auch er ging nach Oebisfelde, wo er von 1702 bis zu seinem Tode 1729 amtierte. In der Kaltendorfer Kirche fand er neben seiner Gattin die letzte Ruhestätte. Sein Grabstein ist erhalten.“ Eventuell liegt hier eine Verwechslung mit dem beschriebenen Grabstein vor.
Im Heiratsregister von Oebisfelde wurde 1693 dokumentiert: „Den 24. Octob. ist der WohlEhrwürdige Herr Carl Friedrich Salfeld, Conpastor zu und vor Obsfeld und Fr. Anna Ursula Clevinn, seel. Hln. Johann Hagemanns gewesenen Pastoris in Clausthal nachgelaßene Eheliebste copuliret worden.“
Zum Ableben der Ehefrau steht 1698 im Kaltendorfer Kirchenbuch zu lesen: „Festo Johannich ist Hl Carl Friderich Salfeldts, ietziger Zeit Pastoris in und vor Obißfeld im Leben liebgewesene Ehefrau, nahmens Anna Ursula Clevin, Tit. … seel. Hl. Paul Clevens, Hochfürstl-Braunschw„Lünebl. Amtmannes zu Bevern und Holtmünden nachgelaßene Tochter mit einer Leichenpredigt begraben worden, ihres alters 39. Jahr, weniger 16. Wochen.“
Nach dem Tod von Anna Ursula Cleve ließ Salfeld weitere Kinder taufen, was auf seine Wiederverheiratung, die jedoch weder in Kaltendorf noch in Oebisfelde stattfand, hindeutet. Im Kaltendorfer Sterberegister wurde am Sonntag Palmarum 1752 das Begräbnis von Pastor Salfelds Witwe Anna Maria Flohr bezeugt.
Pfarrer Salfeld starb bereits 1729 in Oebisfelde: „Festo Trinitatis ist der hochehrwürdige und hochgelahrte Hl. Mag. Carol Frederich Salfeld, Pastor Primar: und Schul Inspektor alhier mit einer öffentlich gehaltenen leichenprocession und Gedächtnis Predigt begraben worden, Ætatis suæ 70 Jahr minus. 8 wochen und ist 38 Jahr in Ambte gewesen.“ Ein Hinweis auf ein Begräbnis in Kaltendorf, wie es in der Chronik von S. Müller geschildert wird, findet sich in diesem Kirchenbucheintrag nicht.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb des Kirchturm-Erdgeschosses am westlichen Ende der Nordwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2024