altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johannes Blumenthal(?)

Rektor, Pastor

Sterbedatum:
30.06.1695
Konfession:
evangelisch
Ort:
Salzwedel
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.149894 - 52.849571

Beschreibung Grabplatte
Zustand
:
Von der Sandsteinplatte sind zwei rechteckige Teilstücke erhalten. Die Konturen der Inschrift des unteren Teilstücks, an dessen oberen Schnittrand ein kleines Stück abgebrochen ist, sind teilweise etwas abgeschlagen. Dadurch wird die Lesbarkeit beeinträchtigt.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
QUAE…
CUIUS. HIC O… …
SE…
SCIAS ESSDE…
PL · RE…
DN JOHANN
NATI A · C · …
DENATI A · C · …
DE SCHOLA A C…
SOLTQU…
DUM…
MERITISSIM…
OF…
PRIMUM C…
DEINDE …
POST …
DENIQUES …
UT R…
GREX MA…GI…
SATIS ATO…


REQUIESCIT IN PACE ·
SPIRITUS VERO
IN SINU ABRHHAE LAETA CANTAT IUBILA
ITA IMPLETUS EST TEXTUS FUNEBRIS
EX PS. 71 V. 19 – 23
ABEATO DESUNPETUS
TU QUI SINILEM INTERRIS PUGENAS
PUGNAM
SIMILEM IN COELIS EX NOTA VICTORIAM
ET TRIUM…IUM
ABI VIATOR

Lage:
Das obere, linke Grabsteinfragment liegt innerhalb der Kirche in einer Nische in der Westwand. Das untere Teilstück liegt in einer Wandnische der Nordwand des hohen Chores (GPS: 11.149435 – 52.849443).

Beschreibung Gemälde
Gestaltung:
Das Bild zeigt einen Herrn mit Perücke im Pastoren-Ornat mit einem Buch unter dem linken Arm stehend vor einem Bücherregel, dessen linke Hälfte von einem Vorhang verdeckt ist. Am unteren Bildrand und auf dem Bilderrahmen befinden sich Inschriften.

Inschrift Schriftzugumlauf auf dem Rand:
VIR · PL · REV · CLARISS · ET DOCTISS · DN · IOHANNES BLUMENTHAL DE SCHOLA ET ECCLESIA PALÆO SOLTQVELLEN ·

MERTISSIMUS. FUNCTUS SCILICET OFFICIIS · PRIMUM CON –

RECTORIS. DEINDE RECTORIS. POST DIACONI. DENIQVE ARCHIDIACONI NATUS HAVELMONTI · A · C · MDCXXVI +

+ D XXIII IUNII DENAT · A · C · MDCXCV FER · IOHANNIS ÆTATIS LXIX.

am unteren Rand des Gemäldes:
FLORUM VALLIS ERAS ARTE ET VIRTUTE REFERTA FLORUM VALIIS ERANT SCHOLA TE TEM PLUMQUE DOCENTE

CLARE BLUMENTHALI DUM MODO VIVUS ERAS NUNC FLORUM VALLIS TE BEAT AULA POLI.

Lage:
Das Bildnis hängt an der Ostwand der Seelenkammer (GPS: 11.148960 – 52.849630), einem Anbau am westlichen Ende des nördlichen Seitenschiffs der Marienkirche.

Anmerkung:
Einziges Indiz für die Zugehörigkeit beider Teilstücke zu ein und derselben Grabplatte ist lediglich derselbe Schriftstil bei den beiden Varianten des Großbuchstaben A.
Aus dem erhaltenen Text geht der Familienname des Verstorbenen nicht hervor. Eine sehr wahrscheinliche Zuordnung zu Johannes Blumenthal ergibt sich aus der Randinschrift des nach seinem Tod angefertigten Ölbildnisses. Dieser Text zeigt in einigen Passagen eine Übereinstimmung mit der Inschrift auf der Grabplatte.
Im Sterberegister der Marienkirche wurde am 30. Juni 1695 dokumentiert, dass Herr Johannes Blumenthal „Senior bey der S. Marienkirche und gewesener Archid. (…) vor dem kleinen altar“ begraben wurde.
Nach dem Heiratsregister fand Blumenthals Eheschließung mit Maria Schultz, Tochter des „C. Nicolaus Schultz“ in der Neustadt Salzwedel, am 25. September 1660 statt.
Siehe auch Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark, Halle/S. 2000, S. 124. Demnach wurde Blumenthal am 24. Juni 1626 in Havelberg als Sohn des Pastors Daniel Blumenthal geboren. Nach seiner Studienzeit in Wittenberg (1649 – 1652) wirkte er als Konrektor und ab 1657 bis 1670 als Rektor in der Altstadt Salzwedel. Anschließend bis zu seinem Tod im Jahre 1695 hatte er die Pfarrstelle an der Altstädter Marienkirche inne.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2024