Beschreibung
Zustand:
Von der Platte aus Sandstein fehlt der untere Randbereich. Deswegen ist vom Wappen nur die Bekrönung erhalten. Ein in der Nähe liegendes Grabsteinfragment könnte Teil des fehlenden unteren Bereiches gewesen sein.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt einen schmalen, erhabenen Rand. Über dem Textfeld mit vertiefter Schrift schweben zwei Putten, die mittig eine fünfzackige Krone halten. Unter dem Schriftfeld ist mittig ein Wappen angeordnet, das als Helmzier ein Büffelhornpaar besitzt. Ein in der Nähe liegendes Fragment weist an der unteren Seite ebenfalls einen schmalen, erhabenen Rand auf. Unmittelbar über diesem Rand steht ein Wappenschild, das einen Arm zeigt, dessen Hand eine Balkenwage hält. Denkbar wäre, dass dieses Bruchstück Teil der beschriebenen Grabplatte war.

Inschrift:
Hier ruhen die Gebeine
der Weil. H. Edl. u. Tugendbel. Frau
Fr. Elisabeth Beaten Steinbeken
deren geburths Tag war: d. 26. Augl. 1703
Ihr Hochzeits Tag der 2te Jul. 1722
Da sie sich ehlich verband, mit
HR. NicoLaus PfLUGHAUPTen
vornehmen KaufMann alhier
Sie hatte eine vergnügte Ehe
31. J. u. 23 T. Gott segnete Sie
mit 5 Söhne u. 2 Tochtern,
Sie gehorete zu denen
Die ihre tage zählen,
u. auf die Ewigkeit bedacht sind
Wenig Tage war sie kranck,
sagte aber gleich Es würden ihre letzten seyn.
Sie bereitete sich gebührend
u. fuhr in frohen Ewigkeit.
Ihr Sterbetag war d. 25. Jul. 1753:
Da sie gelebet 49. J. 10. M. u. 30. T.
Gedenk Spruch: Prov. 27 … 1.
Rühme dich nicht des Morgenden tages p.

Anmerkung:
Lt. dem Kirchenbuch der Marienkirche wurde Elisabeth Beatha Steinbeck am 29. August 1703 getauft. Am 7. Januar 1722 ging sie die Ehe mit dem Bürger und Kaufmann in der Altstadt Nicolaus Pflughaupt, einem Sohn des Ackermanns Michael Pflughaupt in „Hinneburg (= Hindenburg)“ ein. Am 25. Juli 1753 starb sie und ist „d: 27. Julii in der stille begraben worden“. Als Eltern der Verstorben sind bei deren Heirat bzw. Taufe angegeben worden der Bürger, Kauf- und Handelsmann (Kramer), Vorsteher des Gotteskastens der Marienkirche und Nadeler Nicolaus Steinbeck und dessen Ehefrau Catharina Zierau.

Lage:
Die Grabplatte liegt innerhalb des runden, romanischen Turmstumpfes. Deren oberes Ende weist nach Westen. Das eventuell zur Platte gehörende Fragment liegt in demselben Raum vor dem ehemaligen, heute vermauerten Durchgang vom Turm in das Kirchenschiff.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2024