Beschreibung
Zustand:
Von der kleinen Grabplatte aus Sandstein ist nur der linke Randbereich erhalten geblieben.

Dekor:
Die Platte besitzt eine vertiefte Inschrift und einen erhabenen Rand. Blütenschmuck ziert die Ecken.

Inschrift:
H(ier) …
CATHARI(NA) …
Hl. Land… …
J. M… …
from̅e un… …
T(ochter) …
Sie war g… …
d. 11 Sep… …
173…

Anmerkung:
Catharina Charlotta Müller wurde lt. Kirchenbuch der Stendaler Marienkirche am 11. September 1731 als Tochter Doktors der Medizin Johann Georg Müller († 27. Januar 1748, 57 Jahre 11 Monate 4 Tage alt) und dessen Ehefrau Sophia Elisabeth Lüder geboren. Die Eheschließung der Eltern fand nicht in der Marienkirche statt. Hier sind lediglich fünf Kindstaufen verzeichnet worden:
1) Georg Wilhelm * 16. November 1725,
2) Louise Dorothea * 17. April 1728,
3) Catharina Charlotta * 11. September 1731,
4) Christian Friedrich * 30. Dezember 1734,
5) Friedrich Gottlieb Nicolaus * 5. Oktober 1739.
Dem dritten Kind wurde der beschriebene Grabstein gewidmet. 1737 wurde im Sterberegister dokumentiert: „Charlotta Müllerein des Hl. Doctoris und Landphysici Tochterl. starb d. 25 Aug. an der Dysenterie im 6ten Jahr ihres Alters, ward d. 29. ej. Abends in der Kirche an den Pfeiler vor die Sacristey bey gesetzet.“
Siehe auch den Abschnitt über die Stendaler Ärzte bei Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal, S. 280: „19) Dr. Johann Georg Müller, 1711 zuerst genannt. 1727 heißt er „Stadt- und Landphysicus in Stendal“. † 1732“. Das hier angegebene Sterbejahr ist falsch.

Lage:
Das Fragment liegt im nördlichen Bereich des Chorumganges in einem Sandsteinplatten-Streifen, der zur Gliederung des Ziegelstein-Fußbodens zwischen den Rundpfeilern dient.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019