altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Dorothea Sarpel

Tochter des Oberküsters

Sterbedatum:
16.02.1695
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860334 - 52.605462

Beschreibung
Zustand
:
Die Oberfläche der Sandsteinplatte ist großflächig mit Schriftverlust abgeplatzt. Die rechte Unter-Ecke ist abgebrochen.

Dekor:
Eine gekerbte Umrandungslinie umgibt die kleine quadratische Platte mit vertiefter Inschrift.

Inschrift:
Dorothea
Jo...m Sapels

liebe ... 1695.
den 16 Febr(?) ...(un)d See
lig ... (ih)res
Al(ters) z̅ Ja(hr)...

Anmerkung:
Da die erst ab 1720 überlieferten Sterberegister der Marienkirche für eine genealogische Recherche ausfallen, kann nur auf die Taufbücher zurückgegriffen werden. Demnach ließen der Küster („Custodis“) Joachim Sarpel und dessen Ehefrau Catharina Elisabeth Köhler am 5. August 1691 ihre Tochter Dorothea taufen. Möglicherweise hat der Steinmetz auf der Grabplatte das Alter des verstorbenen Kindes mit zwei Jahren falsch eingeschlagen und versucht, den Fehler mit dem Überstrich, der als Verdopplungssymbol gedeutet werden könnte, zu korrigieren.
Die Eltern haben ihre Eheschließungsabsicht am Sonntag Sexadesimä 1685 zum drittenmahl proklammiert: „Joachimus Sarpel Oberküster bey dieser St. Marien Kirche Christoph Sarpels Bürgers und Ackermanns zu Langeleben im Fürstenthumb Halberstadt ehelicher Sohn, und Fr. Catahrina Elisabeth Kölerin, Christophorie Griffts sel. gewesenen Oberküsters alhie Rel. Vid.“ Aus dieser Beziehung gingen acht Kinder hervor:
1) Joachim Christoph * 14. Dezember 1685,
2) Catharina Elisabeth ~ 27. Januar 1688,
3) Joachim ~ 11. April 1690,
4) Dorothea ~ 5. August 1691,
5) Anna Elisabeth * 8. Mai 1694,
6) Johann Dietrich * 29. Dezember 1696,
7) Anna Dorothea * 9. August 1700.
Die erste Trauung der Kindsmutter mit Christoph Grifft fand nicht in der Marienkirche statt. Aus dieser Ehe ist lediglich die Taufe der Tochter Margarethe Euphrosina Grifft am 13. Februar 1684 verzeichnet worden.

Lage:
Die Grabplatte liegt im südlichen Seitenschiff in einem Sandsteinplatten-Streifen, der zur Gliederung des Ziegelstein-Fußbodens zwischen Pfeiler und Außenwand dient.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020