altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Catharina Sötebier verw. Sasse

Gähn

Ehefrau des Windmüllers

Sterbedatum:
19.09.1728
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Hallstr. 28
GPS:
11.861480 - 52.600111

Beschreibung
Zustand
:
Von der in viele Fragmente zerschlagene Sandstein-Platte ist nur ein kleiner Teil erhalten. Eine genaue Zuordnung weiterer Bruchstücke zu dieser Platte wäre auf Grund der vielen fehlenden Stücke eher spekulativ.

Dekor:
Die Platte besitzt ein erhabenes Textfeld mit vertiefter Inschrift.

Inschrift:





… Mut)ter von 10 Kindern
… geduldige Christin
… 1728. d. 19.t Sept.
… entstehende Grabschr
… 6.t Mart.

Anmerkung:
Legt man die Kirchenbücher des in unmittelbarer Nähe befindlichen Stendaler Domes zugrunde, käme als Verstorbene nur Catharina Gägens/Gärns/Gähns infrage, da ihr Begräbnis am 22. September, also drei Tage nach ihrem Ableben, erfolgte. Sie starb im Alter von 55 Jahren, 3 Monaten „weniger 10 Tagen“.
Ihre erste Ehe schloss sie vor 1702 (jedoch nicht im Dom) mit dem Bürger und Windmüller Claus Sasse in Stendal. Aufgrund ihres und des Alters ihres Ehemannes ist es recht wahrscheinlich, dass sie vor 1702 schon etlichen Kindern das Leben geschenkt hatte, sodass mit den vier weiteren Kindstaufen im Dom die auf der Grabplatte angegebene Anzahl von zehn Kindern realistisch erscheint:
1) Johann Dietrich Sasse ~ 10. April 1702 □ 24. April 1702,
2) Joachim Sasse ~ 10. Dezember 1704,
3) Anna Sasse ~ 25. März 1708,
4) Maria Margaretha Sasse ~ 5. Juli 1711.
Nachdem Claus Sasse im Jahre 1716 im Alter von 52 Jahren und etlichen Monaten „aufm Kirchhofe öffentlich begraben“ wurde, ging Catharina verwitwete Sasse „nachdem sie selber mit ihren Kindern einen gerichtlichen Vergleich getroffen“ hat, am 2. Februar 1717 eine zweite Ehe mit dem Bürger und Windmüller Johann/Hans Sötebier († 2. Oktober 1749, 75 Jahre alt, Sohn des Gebhard Sötebier in Stendal) ein. Aus dieser Ehe sind keine Kindstaufen im Dom nachweisbar. Sötebier verheiratete sich in 2. Ehe am 14. Juli 1729 mit Anna Gertrud Seeler, einer Tochter des Bürgers und Ackermannes Hans Jürgen Seeler in Stendal. Ab 1730 lassen diese Eheleute mehrere Kinder im Dom taufen.
Dem Gemeinde-Kirchenratsmitglied Herrn Detlef Frobel sei an dieser Stelle für die Unterstützung bei der Erfassung der Grabsteine auf dem Gelände der ehemaligen Domküsterei gedankt.

Lage:
Die Grabsteinfragmente dienen im Garten der ehemaligen Domküsterei als Dekorationselemente.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2023