altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Heinrich von Osterburg (und Gardelegen?

Ritter

Sterbedatum:
00.00.0000
Konfession:
katholisch
Ort:
Kloster Neuendorf
Standort:
Kirche
GPS:
11.458825 - 52.525819

Beschreibung:
Zustand:
Zwei Bruchstücke (untere Hälfte und oberes linke Viertel), die höchstwahrscheinlich zu ein und derselben Grabplatte gehören, sind erhalten. Die Oberfläche weist Abnutzungsspuren auf. Insbesondere auf dem oberen Teilstück ist Schriftverlust zu beklagen und die Ritzzeichnung ist teilweise nur noch schemenhaft erkennbar.

Dekor:
Konkavbögen betonen die Unter-Ecken. Die vertiefte Inschrift auf dem Rand wird von zwei gekerbten Linien eingefasst. Der erhaltene Rest der Ritzzeichnung zeigt eine Person, die hinter einem großen Wappenschild, auf dem drei Rechtecke zu erkennen sind, steht. Ferner hält diese Person ein Schwert schräg vor ihrem Oberkörper. Damit weist die Gestaltung sehr große Ähnlichkeit zu dem Grabstein des Grafen Heinrich von Lüchow († 1273) in der Klosterkirche zu Diesdorf auf.

Inschrift
Schriftzugumlauf auf dem Rand:

+ ANNO · DNI · M… …
… …US · HINRICVS · MILE
S · DE · OSTER
BVRCH
· (ET?) DE · GARDISL… … …O O O

Anmerkung:
Eine Beschreibung mit einer Umzeichnung des Grabsteins ist zu finden bei Hildebrandt: „Die Grabsteine und Epitaphien adeliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark.“ Gardelegen 1868, S. 62f: „6. Tafel VI. Leider ist dieser – 4´ 1´´ hohe, 3´ 3´´ breite – interessante Stein in der Mitte durchschlagen und die obere Hälfte nicht mehr aufzufinden. Auf dem erhaltenen unteren Theil ist noch etwas von der Gestalt eines Ritters im Waffenrock erkennbar, der seinen mit drei Steinen oder Rauten bezeichneten Schild vor sich hält. Die Inschrift lautet: (…) Dieser Heinrich von Osterburg scheint derselbe, welchen der dies Geschlecht betreffende Artikel in Wohlbrücks Geschichte der Altmark zuletzt erwähnt (S. 244) Er erscheint im Jahre 1310 als Ritter. Cod. dipl. brand. VI., 576.“ Das obere Viertel findet bei Hildebrand keine Erwähnung, was dafürspricht, dass es erst nach 1868 auf dem Klostergelände aufgefunden und an seinen jetzigen Standort verbracht wurde. Schriftart, Breite des Randes (4,5 cm), Schrifthöhe (9 cm) und Verlauf der Bruchkanten stimmen auf beiden Fragmenten überein.

Abmessungen
oberes Teilstück
:
0,74 m × 0,92 m (Breite × max. Höhe)

unteres Teilstück:
1,01 m × 1,30 m × 0,97 m (Breite × Höhe links × Höhe rechts)

gesamt:
1,01 m × < 2,22 m (= 1,30 m + 0,92 m)

Lage:
Das untere Teilstück der Platte lehnt innerhalb der Kirche an der Westwand des Erdgeschosses unter dem Turm. Das obere Viertel befindet sich in demselben Raum und lehnt an dessen Nordwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2023