altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Hartwig Ernestus Schultz

Pastor

Sterbedatum:
09.03.1717
Konfession:
evangelisch
Ort:
Holtorf, Krs. Lüchow-Dannenberg
Standort:
Kirche
GPS:
11.510180 - 52.032494

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist bis auf eine kleine Blessur an der rechten Ober-Ecke vollständig erhalten.

Dekor:
Die Platte besitzt einen erhabenen Rand und trägt eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
PLURIMUM REVERENDUS
CLARISSIMUS, NECNON
DOCTISSIMUS DOMINUS,
HN: HARTWIG · ERNESTUS
SCHULZE ·

NATUS MDCLXXV DIE XXII FEBRUARII
AD PASTORATUM VOCATUS MDCCVII ·
DENATUS · MDCCXVII DIE · IX · MART ·
TEXtUS FUNEBRIS
PSALM: 25 V · 17 · 18 ·
DIE ANGSt MEINES HERTZENS IST GROS,
FVHRE MICH AUS MEINEN NÖTHEN ·
SIEHE AN MEINEN JAMMER UND ELEND,
UND VERGIB MIR MEINE SÜNDE ·

GRABSCHRIFFT
MEIN LESER MERCKE WOHL, ES LIGET HIE BeGrABeN
EIN THEÜRER GOTTESMANN, DER MIt VIEL SCHÖNEN GABEN
IM LEBEN WAR GEZIeRT, WAS HAT ER NUN FÜR LOHN
HERR HARTWIG ERNESTUS SCHULZE TrAGt
JETZ DIE HIM̅ELS KROHN ·

Anmerkung:
Vgl. Enders „Die Altmark“, BWV 2008, S. 104f: „Das Gebiet der Altmark erfuhr im frühen 18. Jahrhundert eine kleine, aber überfällige Grenzbereinigung. Drei Dörfer im nördlichsten Zipfel, Gummern, Kapern, und Holtorf, südlich und westlich von Schnackenburg gelegen und Teil der Graf v. Bernstorffschen Herrschaft Gartow, gehörten politisch-hoheitlich zum Königreich Preußen. Friedrich Wilhelm I. fand sich 1715 im Vertrag mit Kurfürst Georg Ludwig von Hannover wegen des Nordischen Krieges unter der Bedingung von Landgewinn in Pommern zur Abtretung bereit: Mit dem Verzicht Schwedens auf Stettin, den Landstrich zwischen Oder und Peene und die Inseln Wollin und Usedom 1719 konnte die Abtretung der drei Dörfer an Kurhannover erfolgen. Dagegen blieben Stadt und Amt Klötze in der westlichen Altmark bis 1815 eine Enklave der Fürstentums Lüneburg, Stadt und Amt Calvörde im Südwesten der Altmark braunschweigische Enklave sogar bis 1942.“
Siehe auch Czubatynski „Pfarrerbuch für die Altmark“, Halle/S. 2000, S. 50. Demnach war Hartwig Ernst Schultze von 1707 bis 1717 Pfarrer in Holtorf.

Lage:
Die Grabplatte steht im Kirchturm südlich neben dem Westportal. Lt. Informationsblatt des Kirchspiels befand sich die Grabplatte ursprünglich vor dem Altar. Nach Umsetzung der Platte wurde die Fehlstelle im Fußboden mit grauen Steinfliesen geschlossen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2023