altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Henningus Floringk

Ratmann

Sterbedatum:
00.00.1598
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860814 - 52.605583

Beschreibung
Zustand
:
Von der querrechteckigen Grabplatte aus Sandstein wurde der rechte Randbereich abgetrennt. Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift. Unter dem Textfeld steht in einer runden Vertiefung ein Wappen, dessen Schild ein vertikaler Balken teilt. Links neben dem Balken stehen drei Ringe übereinander. Auf der anderen Seite des Balkens ist eine halbe Lilie zu sehen. Die im Vergleich zur Inschrift übergroßen Initialen „H F · M“ stehen zu beiden Seiten des Wappens.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift und besitzt eine gekerbte Umrandungslinie.

Inschrift:
IM · IAR · 1598 · FREITAGS · NAC(H · BARTHO)
LOMEI · IST · DER · ERNVHESTE ...
E · HERR · M · HENNINGVS · FL...
WEISEN · RATHS · DIESER · ST(ADT) ...
WARER · ERKENTNUS · VND ...
CHRISTI · SELIGLICH · ENT...
GOTTES · HAND · RVHET · SEIN ...
FRÖLIGEN AVFFERSTEHV(NG) ...
EWIGEN · LEB(EN) ...

Anmerkung:
Vgl. die Beschreibung des sogenannten Bunten Saals im Stendaler Rathauses bei Bekmann „Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg“, Bd. 2, Berlin 1753, Teil 5, 1. Buch II. Kapitel, Spalte 143f: „... Die fenster sein auch mehrentheils mit schönen wapen gezieret, und dem vermuhten nach A. 1598, und im anfange Churfürst Joachim Friedrichs regierung gemacht worden, weil bei den meisten gedachte jahrzahl 1598 befindlich, und ist unter denselben in dem ersten gegen norden das Churfürstliche wapen zu sehen, wiewohl der namen der zeit nicht dabei vorhanden. Nahe dabei aber stehet das Markgr. Brandenb. wapen, mit der unterschrift: Marggraf Johan Sigismund 1598, und dem nähst der Stat Stendal wapen, und gleichfalls dabei 1598. In dem andern gegen norden finden sich vier wapen einiger Magistrats personen. 1. S. M. (vielleicht Stat Meister) Henningus Floringk 1598, 2. C. Joh. Salzwedel, 98. 3. C. Henrich Asseburgks, 98, 4. S. Simon Werrneicke, 1598.“
Die Symbolik des Wappens – eine halbe (florentiner) Lilie und drei Ringe – könnten den Familiennamen des Verstorbenen aufgreifen. Lediglich der Buchstabe M bei den Initialen („H F · M“) könnte für den Vornamen der Ehefrau des Verstorbenen stehen, denn deren Wappen inklusive Initialen hätte seinen Platz auf der verlorenen rechten Hälfte der Grabplatte gehabt.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass Henning Floring keine Erwähnung in der Aufstellung der Stendaler Ratsmitglieder (1400 bis 1719), abgedruckt bei Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große, Stendal 1873, S. 390ff, findet.

Lage:
Das Grabplattenfragment liegt im südlichen Chorumgang innerhalb eines Sandsteinplatten-Streifens, der zur Gliederung des Ziegelsteinbodens zwischen den Pfeilern dient.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021