altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Germanus Luidtke

Pfarrer

Sterbedatum:
01.04.1735
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Dom St. Nikolai
GPS:
11.859940 - 52.600510

Beschreibung:
Zustand:
Im oberen Drittel des Textfeldes befindet sich ein kleiner Ausbruch mit geringem Schriftverlust.

Inschrift:
D. O. M. S.
F. Regione
Lapidi(s) hujus conduntur
ossa
M. GE(RM)MANI LVIDIKENII
Morum (pr)obitate et Studiorum
ELega(n)tia Dum viveret
conspicui
Natus est in hac ipsa civitate
Ao̅. MDCLXXXIII d. II. octobr.
PATRE CONSVLE
MATRE SCHÖNEBECKIORVM
Familia orta
Studiorum fundamentis
HIC in Patria lactis
Berolini Formatis
Lipsicӕ Halӕ et
Jenӕ perpolitis
Nullo Ambitu
sed
DIE NUTU
Tertii hujus Templi. v. D. Ministri Mumus
Ao. MDCCXIII subiit
Doctrinam quam Docuit
Vita probavit
Tandem petechiarum sue correptus
Aniniam Deo D. I Aprilis MDCCXXXV
Placide Reddidit
Qvicquid hoc est monimenti
Moesta vidua ex ossemorum prosapio
et
Quatuor liberi lugentis
Text: funeb: Col III. v 12:
P. P.

Anmerkung:
Eine (heute noch aktuelle) Beschreibung des Denkmals aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist abgedruckt in: „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal Textteil“, Mitteldeutscher Verlag, 2020, S. 141: „57. Epitaph des Germanus Luidike. (...) h 1,34 m. br 72 cm. Sandsteinplatte, die fast völlig von der Inschrift in erhabener, barocker, lateinischer Druckschrift, vermischt mit Antiqua und vereinzelt (Namen) römischer Kapitale eingenommen wird. Schmale Rahmung aus Blumen, Palmblättern und Voluten. In den unteren Ecken Sanduhr und Totenkopf. Aufsatz (h 45 cm. br 89 cm) vermutlich nicht zugehörig. Er ist aus einem besonderen Stück gearbeitet und enthält zwei wappenhaltende Putten im Hochrelief. ...“ Das erwähnte linke Wappen zeigt im Schild und auf dem Helm einen schreitenden Vogel und das andere Wappen drei Blüten, die zwei zu eins im Schild angeordnet sind. Drei Blüten mit Stiel zieren den Helm.
Luidtke wurde am 2. Oktober 1683 geboren und fünf Tage später in der Marienkirche zu Stendal getauft. Als Eltern wurden der Bürgermeister Christian Luidtke und Maria geb. Schönebeck angegeben.
Siehe auch Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, Halle/S. 2000, S. 230. Demnach wirkte Luidtke von 1716 bis zu seinem Tod als Pfarrer am Dom.
Laut Kirchenbuch des Stendaler Domes ging Luidtke am 27. April 1714 die Ehe mit Maria Elisabeth Otte, Tochter des Bürgers und Brauers Christoph Otte in Stendal, ein.
Im Sterberegister wurde 1735 dokumentiert: „d. 3ten April. Herr M. Germanus Luidtke, gewesener Diaconus am Dom, gest. d 1 April des Abendß um 11 Uhr, in der stille beygesetzet. ætat. 57 Jahr, officii. 23. conjugii 21. des seel. verstorbenen Hln. M. Luidtkens Gedächtnis Predigt hat Herr Doctor Meurer Superintendens der Altemarck und Prignitz ... gehalten Feria 2da Pascat... über die worte auß der Epistel an die Coloss. am 3. Capitel: 1. 2. 3. 4.“

Lage:
Das Epitaph steht im nördlichen Seitenschiff an der Ostwand in der westlichsten (6.) Seitenkapelle.

Foto und Text :
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019/2023